Digital Life
Terminator 6: Atlas – Der Google Bot
Science-Fiction- und Action-Kracher plündern ständig am Robo-Buffet und spielen dabei mit unseren schlimmsten Ängsten vor metallenen, unaufhaltsamen Kriegern, halb Mensch, halb Arnold Schwarzenegger. Seit kurzem stolpert läuft ein Google-Roboter durchs Unterholz. Ganz real, so weit die Leine reicht.
Google forscht in vielen Bereichen und ich persönlich warte ja nur noch auf Google Hotels, die meinen Satz „Zum Frühstück hätte ich gerne …“ automatisch mit „Rührei, Bacon und frisches Müsli“ vervollständigen. Vermutlich muss ich darauf länger warten als auf von Google gesteuerte humanoide Roboter, die im Wald nach mir suchen – warum auch immer.
Robo erectus
Das Roboter-Projekt „Atlas“ wurde in Kooperation von Boston Dynamics und dem US-Militär gestartet. Ziel ist es, Atlas in naher Zukunft auf Rettungs- und Erkundungsmissionen zu schicken. Modell 1 war ein Vierbeiner. Mit seinem beweglichen Arm an der Front sah die erste Version tatsächlich aus wie ein abstraktes Gebilde aus einem James-Cameron-Film. Das war 2013. Knapp zwei Jahre später hat Atlas sich aufgerichtet und läuft auf zwei Beinen. Wie elegant oder toll das aussieht, musst Du für Dich selbst entscheiden. Atlas hat dabei die gleichen Bewährungsproben wie jeder Mensch auch. Zum Beispiel muss er über Riesenkieselsteine laufen – was er übrigens mit der tapsigen Anmut eines Buster Keaton meistert – und bekommt beim Spaziergang auch noch eine Mini-Abrissbirne an die Stelze. Tauschen möchte ich jedenfalls nicht mit ihm. Ob wohl bei Boston Dynamics menschliche Mitarbeiter auch solche Tests machen müssen? Wahrscheinlich nicht. Bestimmt reicht es, dass sie mit der Suchmaschine ihres neuen Arbeitgebers umgehen können.
Seit zwei Jahren gehört Boston Dynamics zu Google, respektive zur neuen Konzernmutter Alphabet. Rein faktisch baut der größte Anbieter digitaler Dienstleistungen bald die humanoiden Roboter von übermorgen. Du weißt, was das heißt, ich weiß, was das heißt: Haushaltsroboter, die mit Dir Playstation spielen und beim Shoppen die Tüten tragen. Grandios. Du willst Atlas 1 und 2 sehen? Im folgenden Video kannst Du Dir einen ersten Eindruck vom Technikwunder verschaffen.
Quelle: YouTube / Michael Campbell
Na, da kann uns aber schon angst und bange werden, wenn man sieht wie Atlas – grazil wie ich nach dem Bohneneintopf neulich – durchs Dickicht huscht. Ein 1,80m großer Metallhomunkulus mit federleichten 180 Kilogramm Gewicht huscht über den Waldboden. Das größte Hindernis stellt bisher die Stromversorgung dar. Die lange Leitung soll aber vorerst bleiben. Und auch wenn die Entwickler von Boston Dynamics emsig daran arbeiten, ist Atlas derzeit noch ein sehr ambitioniertes Projekt der Roboter-Forschung. Ein interessantes (englischsprachiges) Video zum aktuellen Stand der Roboter-Technologie existiert ebenfalls auf dem YouTube-Kanal: Making Robots. Ein Blick lohnt sich, denn Boston Dynamics hat auch andere Modelle im ‚Angebot’. Zum Beispiel einen Roboter, der über 40 km/h schnell läuft und über Hindernisse springt.
Cheetah – Der Gepard
Das klingt nicht nur cool, sondern ist in der Tat beeindruckend. Der Roboter „Cheetah“ wurde am berühmten Massachusetts Institute of Technology (kurz MIT) entwickelt. Er rennt und errechnet in Echtzeit Algorithmen, um vor ihm liegende Hindernisse zu überspringen. Ich meine, richtig clever wäre die Maschine zwar nur, wenn sie einfach drumherum liefe, aber wir wollen die Kirche mal im Dorf lassen. In diesem Video kannst Du auch Cheetah in Aktion sehen.
Quelle: YouTube / Massachusetts Institute of Technology (MIT)
Was hältst Du von Atlas und Cheetah? Bist Du beeindruckt? Wir freuen uns auf Deine Meinung.