Digital Life
SketchAR – Liegt die Zukunft des Zeichnens in der Augmented Reality?
„Ich kann nicht zeichnen” ist bald keine Ausrede mehr. Die neue App SketchAR gibt Dir die Möglichkeit, alles, was Du fotografieren kannst, ganz einfach per Hand nachzuzeichnen. Wie das geht? Mithilfe der Augmented Reality (AR).
„Augmented reality” könnte man vielleicht mit „ergänzte Realität” übersetzen und genau das ist es, was die Zeichen-App SketchAR macht: Sie fügt einer Darstellung der realen Welt etwas hinzu. Konkret geht es hier darum, dass ein Bild, das nachgezeichnet werden soll, vom Smartphone in die reale Welt hineingerechnet wird.
Video: YouTube / SketchAR
SketchAR - Virtuelles Pauspapier
Zunächst zeigt die App ganz klassisch das, was Deine Smartphone-Kamera einfängt. Nun wählst Du einfach ein Bild aus Deiner Galerie, das du professionell zu Papier bringen möchtest. Auf dem Bildschirm sieht es jetzt so aus, als sei das Bild bereits fertig und Du musst nur noch mit dem Stift den Strichen folgen, um das Foto perfekt nachzuzeichnen. Im Prinzip also wie früher mit dem Pauspapier, nur eben virtuell. Danach noch Deine persönliche Künstlersignatur drauf und fertig ist Dein Kunstwerk.
Wie gut funktioniert die App?
Idealerweise bleibt das Bild, das Du zeichnen willst, also immer auf der selben Fläche, auch wenn Du das Smartphone bewegst. Auf dem Bildschirm sieht es so aus, als sei das Bild bereits ein Teil der realen Welt. Das Teaser-Video lässt vermuten, dass das wesentlich besser funktioniert als noch beim AR-Spiel Pokémon GO, wo sich die kleinen Monster auch gerne mal in die Lüfte erheben, wenn man die Kamera nach oben bewegt. Allerdings zeichnen bisherige Nutzerbewertungen im App Store ein sehr durchmischtes Bild.
SketchAR press media
Vom Selfie zum Selbstporträt
Die Fotos – ob selbst gemacht oder aus dem Netz heruntergeladen – können vor dem Zeichnen so umgewandelt werden, dass sie wie gezeichnet aussehen. Du kannst also nicht nur Zeichnungen abfotografieren und dann kopieren, SketchAR hilft dir auch dabei, reale Situationen mit Stift und Papier zu erfassen. Dein nächstes Selfie wird so vielleicht schon zum künstlerischen Selbstporträt. Wie komplex Deine Zeichenvorlage wird, steuerst Du einigen Schiebereglern in der App.
Noch bessere Zeichnungen mit Tango
Um eine bessere Funktionalität und zusätzliche Features zu ermöglichen, kann SketchAR mit Googles Plattform Tango kooperieren, die dem Gerät in gewissen Grenzen das Sehen und Verstehen räumlicher Zusammenhänge ermöglicht. Mit dieser Verbindung lässt sich die Positionstreue der Bilder in der virtuellen Welt wesentlich verbessern. Auch sind mit der SketchAR-Tango-Kombi großflächige Projekte möglich. Ohne diesen Zusatz bleibt die App auf A4 beschränkt. Tango ist bisher aber leider nur auf dem Lenovo Phab 2 verfügbar. Es wird jedoch damit gerechnet, dass in nächster Zeit noch mehr Hersteller Tango-fähige Modelle auf den Markt bringen.
SketchAR press media
SketchAR und Hololens
Auch für Microsofts AR-Brille Hololens soll SketchAR bald zu haben sein. Noch dieses Jahr soll die Hololens-Version fertig sein. Da die Brille aber noch nicht für den Massenmarkt gefertigt wird, wird diese Möglichkeit den meisten von uns wohl zunächst nicht vergönnt sein.
Und was sagst Du dazu? Zeichne uns Dein Bild der App in die Kommentare.