Rosamund Pike und Sam Riley in "Marie Curie – Element des Lebens"
© Studiocanal GmbH / Laurie Sparham
Eine Frau wirft eine Flasche in den smarten Mülleimer Trashbot
Das Cockpit eines Teslas

Sam Riley im featured-Interview zu „Marie Curie – Element des Lebens“

In „Marie Curie – Ele­ment des Lebens“ schlüpft Sam Riley in die Rolle von Pierre Curie. Im fea­tured-Inter­view ver­rät er uns, wieso er ein­mal aus dem Physikun­ter­richt geflo­gen und wie wertvoll die Wis­senschaft damals wie heute ist.

Sam Riley schlüpfte schon öfter in Rollen neben starken Frauen, wie beispiel­sweise in die von Diaval als Diener und Fre­und von Malef­i­cent. In „Marie Curie – Ele­ment des Lebens“ beweist er nun als Pierre Curie, dass Gle­ich­berech­ti­gung nicht nur in der Ehe, son­dern auch in der Forschung wichtig ist. Wir haben mit ihm über den aktuellen Umgang mit Wis­senschaft, Maries und Pier­res Geschichte und sein per­sön­lich­es Inter­esse an Natur­wis­senschaften gesprochen.

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Was wusstest Du genau über die Leistungen von Marie und Pierre Curie, bevor Du Dich für den Film näher mit ihnen auseinandergesetzt hast?

Pein­licher­weise sehr wenig! Ich meine, ich wusste, wer sie war und auch, was für Errun­gen­schaften sie erre­icht hat. Aber im Grunde wusste ich nur sehr wenig über sie und Pierre, bevor ich mich für meine Vor­bere­itung näher damit auseinan­derge­set­zt habe. Und das ist es, was der Film erzählen möchte. Ger­ade ihre Geschichte ist es wert, erzählt zu wer­den, da viele Men­schen wenig über sie wis­sen.

Wie hast Du Dich dann konkret auf Deine Rolle als Pierre Curie vorbereitet?

Wir sind in Paris ins Muse­um gegan­gen und haben das alte Lab­o­ra­to­ri­um besichtigt, in dem es unter anderem eine Menge Büch­er gibt. Marie Curie hat eine Biografie über Pierre geschrieben, die unglaublich detail­liert von sein­er Kind­heit und ihrer Beziehung erzählt. Das war defin­i­tiv hil­fre­ich. Außer­dem hat­te ich Wis­senschaft­skurse. In denen wur­den uns die Grund­la­gen beige­bracht und wie man mit den einzel­nen Geräten umge­ht. Für Mar­jan Satrapi, die Regis­seurin, war es wichtig, dass ich weiß, wovon ich spreche, wenn ich in die Rolle von Pierre Curie schlüpfe.

Hast Du Dich denn schon zuvor für Wissenschaft interessiert?

Ehrlich gesagt, habe ich damit gekämpft. Es war zwar nicht so, dass ich nicht daran inter­essiert war, aber ich war in der Schule nicht beson­ders aufmerk­sam. Biolo­gie hat mir Spaß gemacht. Aber das war natür­lich nicht beson­ders hil­fre­ich für diesen Film. Aber heute füh­le ich mich ein wenig mehr mit Physik und Mathe ver­bun­den – und dass, obwohl mir Mathe in der Schule echt Kopf­schmerzen bere­it­et hat. Und ich erin­nere mich, dass ich tat­säch­lich aus ein­er Physikklasse raus­ge­wor­fen wurde, weil ich lieber während des Unter­richts eine Filmzeitschrift gele­sen habe. Wie bei vie­len Din­gen, die mich in der Schule nicht inter­essierten, dachte ich damals nicht, dass ich es später ein­mal gebrauchen kön­nte.

Hat sich das denn geändert?

Ja, auf jeden Fall! Ich bin offen­er gewor­den und an mehr Din­gen inter­essiert. Das ist auch eine der besten Seit­en des Jobs: Man lernt Dinge wie Reit­en oder Tauchen, aber bekommt eben auch Ein­blicke in die Physik oder Geschichte. Das finde ich sehr faszinierend.

Was hast Du von Pierre gelernt?

Zunächst, dass er ein ganz wun­der­bar­er und inter­es­san­ter Men­sch gewe­sen sein muss. Er hat beispiel­sweise den Nobel­preis erst angenom­men, als auch Marie mit ihm gewürdigt wurde. Er ließ sich nicht ein­schüchtern und ihm war klar, dass er gemein­sam mit Marie noch bril­lanter wer­den würde. Das bewun­dere ich.

Denkst Du, dass Pierre ein Feminist war?

Ich denke, dass sich das aus heutiger Sicht schlecht ver­gle­ichen lässt. Fem­i­nis­mus kommt in ver­schiede­nen For­men daher. Aber ich denke, dass er sicher­lich der Mei­n­ung war, dass Frauen gle­ich­berechtigt behan­delt wer­den soll­ten. Ich denke aber nicht, dass er selb­st da ganz bewusst einen fem­i­nis­tis­chen Ansatz gese­hen hat. Ihm war es wichtig, mit Marie auf Augen­höhe zu sein. Und das sowohl in der Ehe als auch in der Forschung.

„Wissenschaft sollte für alle zugänglich sein” war ein Ansatz, den beide Curies verfolgten. Was bedeutet das für Dich persönlich gerade in diesen Zeiten?

Dieses Zitat aus Pier­res Nobel­preisrede ist wirk­lich inter­es­sant, denn es stellt auch die Frage in den Raum, ob wir von der Ken­nt­nis der Geheimnisse der Natur nur prof­i­tieren, oder eben auch Schaden davon­tra­gen.

Wie meinst Du das?

Es ist oft ein zweis­chnei­di­ges Schw­ert. Denk an Alfred Nobel und die Ent­deck­ung des Dyna­mits. Sie brachte große Errun­gen­schaften, aber auch eine Menge Schreck­en. Aber das ist die men­schliche Natur, nicht wahr? Es liegt an uns, was wir mit den Ergeb­nis­sen von Forschung und Fortschritt machen.

GigaTV Film-Highlights

Aber glaubst Du denn, wir haben seit Pierres Nobelpreisrede, in der es auch darum ging, dass Entdeckungen in den falschen Händen immenses Leid erzeugen können, etwas dazugelernt?

Ich weiß nicht, ob wir viel dazugel­ernt haben und ich weiß auch nicht, ob es ein­fach unsere Bes­tim­mung ist, Fehler zu wieder­holen. Es wird immer gierige Men­schen geben, die nach immer mehr Macht streben. Diese Aspek­te steck­en vielle­icht in jedem von uns, aber ich bin Opti­mist und habe daher auch die Hoff­nung, dass wir voran­schre­it­en und Ent­deck­un­gen der Wis­senschaft irgend­wann nur noch für Gutes benutzen wer­den.

Vie­len Dank für das inter­es­sante Gespräch!

Dich faszinieren eben­falls Wis­senschaft­s­the­men? Ver­rate uns in den Kom­mentaren von Deinem Steck­enpferd.

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