Eine Person mit einem Smartphone in der Hand während sich im Hintergrund ein Telekommunikationsturm befindet
Podolski hält einen Fußball in die Kamera mit Vodafone Logo für die Baller League

Privatsphäre im Netz – Das kleine Einmaleins zum digitalen Führerschein

Mal eben Fotos vom Stran­durlaub posten, Kon­tak­tlin­sen online bestellen und die Woh­nungs­beschrei­bung fürs Flat-Shar­ing-Por­tal updat­en: Wir organ­isieren und kom­men­tieren unser Leben über das Inter­net. Dabei geben wir viel von uns preis – oft ohne es zu hin­ter­fra­gen. Warum Du genau das aber hin und wieder tun soll­test und wie Du Deine Dat­en im dig­i­tal­en Zeital­ter effek­tiv schützen kannst, weiß der Vir­tu­al Body­guard Mar­tin Hell­weg.

„Wir rasen mit 300.000 km/s über die Date­nau­to­bah­nen. Viele von uns haben sich aber nie die Zeit genom­men, sicheres Fahren zu üben“, stellt Mar­tin Hell­weg fest. Für den Vir­tu­al Body­guard bräuchte es ide­al­er­weise einen dig­i­tal­en Führerschein. Denn sicheres Sur­fen ist erlern­bar und gar nicht kom­pliziert, wenn Du vor­rauss­chauend im Netz unter­wegs bist und weißt, wann Du (Dich) brem­sen soll­test.

Privatsphäre im Netz: ein unterschätztes Gut

Beim The­ma Daten­schutz sind nicht wenige der Mei­n­ung „Ich hab doch nichts zu ver­ber­gen“ und denken dabei an Ermit­tlungs­be­hör­den gegen Krim­i­nal­ität. „Doch die inter­essieren sich für die meis­ten von uns nicht“, weiß Mar­tin Hell­weg. „Beim Daten­schutz geht es […] um ein Grun­drecht: das Recht auf Pri­vat­sphäre“. Du musst nichts Ver­w­er­flich­es getan haben, um etwas für Dich behal­ten zu wollen. Das kann ein Geheim­nis sein, das Dir eine Fre­undin anver­traut, oder eine Krankheit, von der Außen­ste­hende nichts wis­sen sollen. Es ist Dein gutes Recht, dass Du gewisse Dinge für Dich behal­ten kannst, und eben­so wichtig, dass Du den Wert dieser per­sön­lichen Infor­ma­tio­nen nicht unter­schätzt.

Weniger Info ist oft mehr

Mar­tin Hell­weg emp­fiehlt, Dich stets sel­ber zu fra­gen:

  • Was darf jed­er prob­lem­los über mich wis­sen, ohne dass es sich auswirkt auf das was ich heute bin oder in Zukun­ft sein will.
  • Was ist ver­traulich und so per­sön­lich, dass ich es lieber für mich behal­ten möchte?
  • Was ist streng ver­traulich und kön­nte mir bei ein­er Veröf­fentlichung einen finanziellen, emo­tionalen oder son­sti­gen Schaden zufü­gen?

Je nach Ver­traulichkeitsstufe soll­test Du unter­schiedlich vor­sichtig mit Deinen Infor­ma­tio­nen umge­hen und diese auch im Zeitver­lauf betra­cht­en: Manchen Kom­men­tar, manch­es Foto oder Video find­est Du heute vielle­icht noch unter­halt­sam. Eines Tages kön­nte Dir die Veröf­fentlichung aber unan­genehm sein oder Nachteile brin­gen. Was Dir schaden kann und was nicht, hängt eben auch davon ab, wer Du bist und wer Du sein willst. Als Rock­musik­er kön­nen andere Dinge über Dich öffentlich wer­den, als wenn Du Polizist wer­den willst.

Das „Recht auf Vergessen“ – also die Chance, noch mal neu zu begin­nen und alte Dinge in Vergessen­heit ger­at­en zu lassen – gibt es the­o­retisch auch im dig­i­tal­en Zeital­ter, jedoch kannst Du Dich in der Prax­is nicht darauf ver­lassen. Was ein­mal im Netz ist, bleibt häu­fig dort ste­hen und kann kaum mehr von Dir kon­trol­liert wer­den. Hier rät der Experte: „Tu nur das, was Du abso­lut nicht lassen kannst“.

Was nicht da ist, kann nicht schaden

Das heißt auch: Nutze nur, was Du wirk­lich brauchst. „Manche von uns entwick­eln eine Samm­ler­lei­den­schaft“ für Apps und Pro­gramme. Doch je mehr davon Du auf dem Lap­top und Smart­phone hast, desto mehr Dat­en ver­lassen Dein Gerät. Über­leg Dir also vor jed­er Instal­la­tion, ob Du diese Anwen­dung wirk­lich brauchst. Vor dem Down­load ein­er App oder der Neu-Reg­istrierung auf ein­er Plat­tform ist auch ein Blick in die All­ge­meinen Geschäfts­be­din­gun­gen und Daten­richtlin­ien sin­nvoll. Sie ver­rat­en, welche Zugriffs- und Nutzungsrechte sich Anbi­eter für Deine Dat­en ein­räu­men. Wenn Du damit nicht ein­ver­standen bist, sieh Dich lieber nach Alter­na­tiv­en um. Accounts und Anwen­dun­gen, die Du nicht mehr nutzt, kannst Du get­rost löschen.

Besser inkognito unterwegs

Um Dich im Netz weniger leicht auffind­bar zu machen, soll­test Du so oft wie möglich einen Nick­name und eine dazuge­hörige E-Mail-Adresse ver­wen­den. Besten­falls trennst Du dafür pri­vate und beru­fliche Net­zw­erke und gib­st Deine richtige Iden­tität nur preis, wenn es unumgänglich ist. Auch müssen die Türen zu Deinen Geräten nicht per­ma­nent offen ste­hen: Wenn Du WLAN und Blue­tooth nicht nutzt, kannst Du diese Verbindun­gen tren­nen. Es ist die Summe klein­er Schritte, mit denen Du das Risiko rund um Deine per­sön­lichen Dat­en im Netz und auf Deinen Geräten min­imierst.

Technik schützt Dein Fahrzeug – steuern musst Du selbst

Pass­wörter, Fire­walls und Viren­schutzpro­gramme sind die Grund­lage zur Sicher­heit im Netz. Beispiel­sweise bist Du mit Voda­fone Secure Net dauer­haft gegen Viren, schädliche Down­loads und Web­seit­en auf Deinem Smart­phone geschützt – und zwar unab­hängig vom Gerät und Betrieb­ssys­tem. Eine Soft­ware allein ist aber nicht die Gesamt-Lösung. Denn „das Prob­lem sind meist nicht die Geräte […], son­dern wir selb­st“, erk­lärt Mar­tin Hell­weg. Prak­tis­che Tipps für einen Run­dum-Schutz im dig­i­tal­en Zeital­ter fasst der Vir­tu­al Body­guard in seinem Buch Safe Surfer zusam­men.

Damit hättest Du schon mal die The­o­rie zum dig­i­tal­en Führerschein – die Umset­zung liegt bei Dir, ist aber ein geringer und lohnenswert­er Aufwand im Ver­hält­nis zu der Zeit, in der Du täglich auf der Date­nau­to­bahn unter­wegs bist.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

Das könnte Dich auch interessieren