Digital Life
Pitch statt Parfum: Diese Promis unterstützen Start-ups
Der letzte Film lief super, das neue Album erklimmt die Charts – bevor den Promis nach getaner Arbeit langweilig wird, werden sie kreativ. Während manche Berühmtheiten ihre eigene Duftlinie kreieren, nutzen andere Stars ihren sechsten Sinn und investieren in die innovativen Ideen von Start-ups. Ganz vorne mit dabei: Ashton Kutcher, Bono und Justin Bieber.
Ashton Kutcher & Joko erfüllen Dir jeden Wunsch
„Das delegiere ich an meinen Assistenten.“ Klingt irgendwie abgehoben, oder? Wenn Du aber Deine eigene Faulheit mal so richtig ausleben möchtest oder schlichtweg zu wenig Zeit für anstehende Aufgaben hast, dann freut sich das Berliner Start-up GoButler auf Deine SMS. Die brillentragende Hälfte von Joko und Klaas ist bereits das Aushängeschild des jungen Unternehmens und vor kurzem ist der Promifaktor nochmals erheblich angestiegen. Denn kein Geringerer als „Two And A Half Men“-Star Ashton Kutcher hat zusammen mit ein paar weiteren Investoren insgesamt acht Millionen Dollar spendiert. Ob er seinem Alter Ego Walden Schmidt nacheifert? Jedenfalls ist GoButler nicht das erste Start-up, das Ashton Kutcher unterstützt. Auf seiner (ziemlich langen) Investment-Liste stehen zum Beispiel Airbnb, Uber und Flipboard. Ob er auch bei seiner neuesten Investition ein goldenes Näschen hatte, wird sich bald zeigen.
U2-Frontmann Bono: Musik ist nicht seine Haupteinnahmequelle
Allein 13 Studioalben, davon 7 auf Platz 1 der deutschen Charts, einige Kompilationen und natürlich noch fast 60 Single-Auskopplungen, von denen der Großteil international Erfolge feierte: Als Musiker bei U2 lässt es sich gut leben. Doch bei Bono reicht die Musik nur zum Nebenverdienst. Denn ein cleveres Investment hat ihm Milliarden eingebracht. Es liegt schon ein paar Jahre zurück: Im Jahr 2009 kaufte seine Beteiligungsgesellschaft Anteile am bislang erfolgreichsten sozialen Netzwerk Facebook. Die damals investierten 90 Millionen Dollar für 2,3 Prozent am blauen Riesen sind Peanuts im Vergleich zum jetzigen Wert. Bono hält aktuell noch 1,5 Prozent an Facebook, was beim aktuellen Kurs ca. 3,3 Milliarden Dollar entspricht.
Jared Leto – laut auf der Bühne, leise beim Investieren
Jared Leto steht auf drei Beinen: Schauspiel, Musik und Unternehmensbeteiligungen. Von seinen Qualitäten am Mikrofon bei 30 Seconds to Mars und vor der Kamera kannst Du Dich schon lange selbst überzeugen. Zuletzt erhielt er für seine Rolle in „Dallas Buyers Club“ sogar einen Oscar, einen Golden Globe und den Critics‘ Choice Movie Award. Als Investor bleibt er aber oftmals im Hintergrund. Zu Jared Letos unterstützten Start-ups zählen zum Beispiel die Livestream-App Meerkat, die Social-News-Plattform reddit und der US-Ernährungsservice PlateJoy. Sein nach eigenen Angaben bestes Investment war allerdings eine zuvor verborgene Beteiligung: Er glaubte frühzeitig an Nest Labs und sollte Recht behalten: Im Januar 2014 kaufte Google die Firma mit den intelligenten Thermostaten für 3,2 Milliarden US-Dollar auf.
Justin Bieber hat sein eigenes Instagram
Justin Bieber ist erfolgreich, nicht nur als musizierendes Teenie-Idol und Social-Media-Profi, sondern auch als Kapitalgeber. Die in seiner Twitter-Timeline hin und wieder auftauchenden „Shots“ des gleichnamigen Services dürften unternehmerisches Kalkül sein: Bieber ist neben Profi-Boxer Floyd Mayweather und Omar Epps (Dr. Eric Foreman in Dr. House) ein prominentes Gesicht der instagram-ähnlichen App und mit mindestens 2,7 Millionen Dollar daran beteiligt. Ebenso passend zur Bieber-Zielgruppe ist auch die Investition in den Chatservice Tinychat. Was allerdings schon eine Weile zurückliegt, ist Justin Biebers Investition in Stamped. Die App war ursprünglich als eigenständiges soziales Netzwerk geplant, in dem Nutzer ihren Freunden die unterschiedlichsten Dinge empfehlen können sollten. Im Jahr 2012 hat sich Yahoo das Know-how des Teams gesichert, Stamped gekauft und nicht weitergeführt.
Leonardo DiCaprios Strategie: Erst Fotos teilen, dann schlafen
Was sich anhört wie der ideale Sonntagmorgen für ambitionierte Social-Media-Nutzer, trifft auch auf Leonard DiCaprios Investitionsstrategie zu: Vor vier Jahren spendierte er der israelischen Foto-Sharing-App Mobli vier Millionen US-Dollar. Sein neuestes Engagement hat vor kurzem Schlagzeilen in den Wirtschaftsnachrichten gemacht: Zusammen mit anderen Prominenten wie Tobey Maguire (Spiderman) und Maroon-5-Sänger Adam Levine hat sich Leonardo DiCaprio am New Yorker Matratzen-Start-up Casper beteiligt. Die Firma wird mit 555 Millionen US-Dollar bewertet – als nächstes ist ein Standort in Europa geplant.
Bild: Lindsay Kaplan (Casper)
Ein Promi-Liebling: Duschköpfe
Bei uns in Deutschland sorgte vor einiger Zeit ein gewisser TV-Metzger mit seinem neu entwickelten Duschkopf für Aufsehen. Stefan Raab brachte unter dem Namen Doosh ein bumerangförmiges Produkt auf den Markt, das endlich ein offenbar ziemlich großes Problem lösen sollte: Duschen, ohne dass die Haare oder der Kopf nass werden.
Einem vielleicht noch ernsteren Anliegen widmet sich aktuell das Team des Start-ups Nebia aus San Francisco: dem Wasserverbrauch. Ein sparsamer Duschkopf, der bis zu 70 Prozent der benötigten Wassermenge einsparen soll, ist in der Entwicklung und hat zwei Tech-Promis auf den Plan gerufen. Apple-Chef Tim Cook ist vom Nebia-Duschkopf offenbar so begeistert, dass er selbst investierte. Auch mit dabei: Eric Schmidt, bis vor ein paar Tagen noch Chairman bei Google, jetzt bei Alphabet. In einer früheren Phase der Gründung wurde das Start-up nämlich bereits von der Schmidt Family Foundation gefördert. Cook und Schmidt betonen jedoch, dass es sich dabei um eine rein private Beteiligung handelt.
Natürlich gibt es noch viele weitere Promis, die sich für Start-ups interessieren. Ob und in welche Projekte Deine Stars investieren, findest Du vielleicht bei einer Suche auf Crunchbase heraus.