Podolski hält einen Fußball in die Kamera mit Vodafone Logo für die Baller League
Auf dem Bild vom DAZN Unlimited-Artikel sind die Fußballstars Erling Haaland, Harry Kane, Kylian Mbappé und Florian Wirtz abgebildet. Von links nach rechts trägt Haaland das hellblaue Trikot von Manchester City, Kane das rote Trikot des FC Bayern München, Mbappé das weiße Trikot von Real Madrid und Wirtz das rote Trikot von Bayer Leverkusen. Die Spieler sind in dynamischen Posen dargestellt, vor einem hellen, himmlischen Hintergrund mit einem angedeuteten Stadion. Unten im Bild befinden sich die Logos von DAZN und der UEFA Champions League.

Origami Roboter: Der Mini-Chirurg zum Runterschlucken

Das MIT (Mass­a­chu­setts Insti­tute of Tech­nol­o­gy) erzielt regelmäßig Erfolge in den ver­schieden­sten Forschungs­diszi­plinen. Mit ihrem neusten Pro­jekt kön­nten sie die Welt der Medi­zin verän­dern. Der falt­bare Origa­mi-Robot­er soll kün­ftig dort agieren, wo Ärzte bis­lang nur mit­tels Chirurgie hinkom­men: im Magen.

Was passiert, wenn Du eine Knopf­bat­terie ver­schluckst? Abge­se­hen von der Frage, warum Du so etwas tun soll­test, lautet die Antwort: Meis­tens ver­lässt sie auf dem üblichen Weg Deinen Kör­p­er, sie kann Dir aber auch den Magen ver­drehen. Das MIT arbeit­et an ein­er Lösung diesen Prob­lems, die einen chirur­gis­chen Ein­griff über­flüs­sig macht. Der kleine Origa­mi-Cyborg hat aber auch noch andere Fähigkeiten.

Hightech im Naturdarm

Daniela Rus, Lei­t­erin des Ressorts für Com­put­er­wis­senschaft & kün­stliche Intel­li­genz, erk­lärt, dass eine der größten Her­aus­forderun­gen darin bestand, ein Mate­r­i­al zu find­en, das vom Ver­dau­ungstrakt des men­schlichen Kör­pers nicht direkt als Fremd­kör­p­er wahrgenom­men wird. Außer­dem muss es leicht zu kon­trol­lieren sein und das umfassende Aktion­sspek­trum des Robot­ers unter­stützen. Nach diversen Ver­suchen fand das Forschung­steam die Lösung im Schweinedarm, also dem Zeug, das Wurstess­er als „Natur­darm“ kennen.

Roboter im Akkordeon-Design

Vorgestellt wurde der Origa­mi-Robot­er auf der diesjähri­gen „Inter­na­tion­al Con­fer­ence on Robot­ics and Automa­tion”, ein­er Fach­ta­gung für Automa­tisierung und Robotik. Einige Teil­nehmer dürften ein Dejavú gehabt haben, denn die Forscher*innen des MIT, der Uni­ver­si­ty of Sheffield und des Toyko Insi­tute of Tech­nol­o­gy präsen­tierten bere­its im let­zten Jahr einen Origa­mi-Robot­er.

Doch im Ver­gle­ich zu dem poly­go­nen­för­mi­gen Mini­bot aus dem let­zten Jahr ist das Design dies­mal grundle­gend anders. Der Robot­er ist gefal­tet wie ein Akko­rdeon. Das hat zwei Vorteile: Zum einen ermöglicht es die sogen­nante „Stick-Slip-Motion”, eine Art kriechen­der Fort­be­we­gung, ähn­lich der Fort­be­we­gung einiger Rau­pe­narten. Zum anderen lässt sich der Origa­mi-Robot­er dadurch auf einen Bruchteil sein­er Größe zusam­men­fal­ten. Damit wird er auch erst schluck­bar. Im fol­gen­den Video kannst Du den Origa­mi-Bot in Aktion bestaunen.

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Quelle: YouTube/ Massachusetts Institute of Technology (MIT)

Bewegungsmöglichkeiten: Auf Eis gelegt und fremdgesteuert

Der kleine Cyborg ist beein­druck­end, schon weil er nach dem gle­ichen Prinzip ver­packt ist wie Arnold Schwarzeneg­ger sein­erzeit als Ter­mi­na­tor: „Ich bin ein kyber­netis­ch­er Organ­is­mus - leben­des Gewebe über einem met­allis­chen Endoskelett!”. Aber der kleine Chirurg muss ja auch erst ein­mal in Deinen Magen kom­men. Und sofern wir davon aus­ge­hen, dass das in Zukun­ft nicht auf so brachiale Art passiert wie in „The Matrix“, braucht es scho­nen­dere Wege. Und die hat das Team gefun­den. Der gefal­tete Origa­mi-Robot­er wird kap­selför­mig mit Eis umhüllt. Du schluckst die Pille und Deine Magen­säfte befreien den kleinen Krab­bler. Von da an steuert das Team mit­tels eines Mag­net­feldes den Mini-Bot zur betrof­fe­nen Stelle.

Nano-Chirurg: Batterien finden und Wunden nähen

Wie ein­gangs angedeutet ist der Origa­mi-Robot­er per­fekt dafür geeignet, Bat­te­rien in Deinem Magen zu find­en. Wir reden hier von Knopfzellen. In den Vere­inigten Staat­en wer­den pro Jahr bis zu 3500 Fälle gemeldet, in denen diese Knopfzellen ver­schluckt wer­den. Schaf­fen diese es im Magen nicht direkt zum ‚Notaus­gang’, kann dies zu ern­sthaften inneren Ver­let­zun­gen führen. Die Knopfzelle kann sich in diesem Fall tief in die Schleimhäute ein­bren­nen. Bish­er gehen solche Fälle mit einem chirur­gis­chen Ein­griff ein­her. Der Origa­mi-Bot hinge­gen kann die Bat­terie aus der Stelle lösen und dem natür­lichen Ver­dau­ungstrakt zuführen.

Andere Anwen­dungsmöglichkeit­en wären das Ver­schließen inner­er Wun­den ohne offene Oper­a­tion und die direk­te Zufuhr von Medika­menten. Derzeit arbeit­et das Team an einem Mod­ell, das ohne äußere Steuerung durch Deinen Magen kriechen kann. Schau dem­nächst also zweimal hin, wenn Du Baconchips isst – es kön­nte ein Robot­er dazwis­chen sein.

Geniale Tech­nolo­gie oder gruseliges Szenario? Welche Möglichkeit­en bietet so ein Robot­er wohl noch? Er ist defin­i­tiv ein weit­er­er Schritt in Rich­tung Giga­bit-Zeital­ter. Falte uns Deine Gedanken in die Kommentare.

Titelbildquelle: Melanie Gonick/ MIT

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