Eine Frau wirft eine Flasche in den smarten Mülleimer Trashbot
Das Foto zeigt einen Mobilfunkmast in einem Weinberg

Hyperloop One: Futuristische Magnetbahn besteht ersten Testlauf

Tritt die Geschichte des Per­so­n­en­verkehrs bald in eine neue Ära? Der Hyper­loop, das Liebling­spro­jekt von Tech-Visionär Elon Musk, wurde jet­zt zum ersten Mal unter real­is­tis­chen Bedin­gun­gen erfol­gre­ich getestet. Was steckt hin­ter dem neuen Mobil­ität­skonzept?

Ein ultra­schnelles Verkehrsmit­tel für das 21. Jahrhun­dert, das mit einem Miminum an regen­er­a­tiv­er Energie auskommt, sicher­er als alles zuvor und dabei noch kom­fort­a­bel ist: Vom Hyper­loop ver­sprechen sich viele eine Infra­struk­tur-Rev­o­lu­tion. Jet­zt hat das Unternehmen Hyper­loop One einen Test absolviert, den die Entwick­ler mit dem „Kit­ty-Hawk Moment“ ver­gle­ichen. Das war der his­torische Augen­blick im Jahre 1903, als die Brüder Wright das erste Mal mit ihrem Flugzeug in die Luft gin­gen. Ob der Hyper­loop-Pro­belauf wirk­lich in hun­dert Jahren einen Ein­trag in die Geschichts­büch­er find­en wird, ist fraglich. Fest ste­ht aber, dass ein wichtiger Schritt für die Entwick­lung dieser Zukun­ft­stech­nolo­gie getan ist.

Hyperloop Elon Musk

Der Hyper­loop, das Liebling­spro­jekt von Tech-Visionär Elon Musk

So funktioniert der Hyperloop

In der Wüste vor Las Vegas haben die Hyper­loop One Inge­nieure einen Röhren­ab­schnitt mit ein­er inte­gri­erten Mag­netsch­iene aufge­baut. Die geschlossene Röhre ist nötig, da ein Vaku­um erzeugt wer­den muss. Der Schlit­ten, der später eine Kapsel mit Pas­sagieren oder Gütern trans­portieren soll, schwebt frei auf der Schiene. Dank Mag­netkraft und Vaku­um gibt es wed­er Rei­bung noch Luftwider­stand, die das Gefährt ver­langsamen kön­nen. Es kann unge­hin­dert durch die Röhre flitzen und benötigt dabei nur einen Bruchteil der Energie, die für Züge und Flugzeuge erforder­lich ist.

Bei dem Test­lauf erre­ichte der nack­te Schlit­ten eine Geschwindigkeit von 113 km/h. Das ist noch ein Stück ent­fer­nt von der Zielgeschwindigkeit, schließlich sollen die Hyper­loop-Kapseln 1.200 km/h schnell wer­den. Die Strecke Ham­burg-München kön­nten Reisende damit in 45 Minuten hin­ter sich brin­gen. Aber bis dahin wer­den wir uns noch eine Weile gedulden müssen. Für den näch­sten Test­lauf peilen die Entwick­ler eine Geschwindigkeit von 400 km/h an. Den­noch zeigt dieser Test, dass die Idee der Hyper­loop tech­nol­o­gisch umset­zbar und kein unmöglich­es Hirnge­spinst ist.

Hyperloop One Elon Musk

Hyper­loop-Kapseln sollen 1.200 km/h schnell wer­den

Von der Sci-Fi Utopie zum umkämpften Business

Die Idee von einem Trans­port­sys­tem, das mit Hil­fe von Vaku­um­röhren betrieben wird, ist nicht neu. Um 1850 kam die Rohrpost auf, bei der kleine Kapseln mit Briefen und Sendun­gen per Druck­luft über mehrere Kilo­me­ter an ihr Ziel geschossen wur­den. Anfang des 20. Jahrhun­derts beschrieben Sci­ence-Fic­tion Autoren unter­schiedliche Ver­sio­nen men­schlich­er Rohrpost. Reisen per pneu­ma­tis­ch­er Röhre, Vaku­umzylin­der oder Fahrstuhl ins All wur­den zur Nor­mal­ität in utopis­chen Zukun­ftsvi­sio­nen. Jed­er, der ein­mal Futu­ra­ma gese­hen hat, weiß das.

Elon Musk war es dann, der dieses Prinzip 2013 als reelles Pro­jekt ins Gespräch brachte. Der südafrikanis­che Unternehmer hat jedoch mit seinen selb­st­fahren­den Tes­la-Autos, dem Bau von Marsraketen bei SpaceX und der Entwick­lung von Super­bat­te­rien derzeit genug zu tun. Daher gab er die Idee für den Hyper­loop in Form eines Whitepa­pers frei. Neben Hyper­loop One arbeit­en derzeit mehrere andere Unternehmen an der Ver­wirk­lichung, zum Beispiel Hyper­loop Trans­porta­tion Tech­nolo­gies (HTT) und Trans­pod.

Was macht den Hyperloop besser als andere Hochgeschwindigkeitszüge?

Elon Musk war nach eige­nen Angaben ent­täuscht von der Präsen­ta­tion eines neuen Superzugs, der für Kali­fornien vorgestellt wurde. Viel zu langsam, selb­st im Ver­gle­ich zu anderen High-Speed Zügen, und zu teuer, kri­tisierte er. Wenn schon in neuar­ti­gen Massen­trans­port investiert wird, sollte es dann nicht bess­er sein als Züge und Flugzeuge? Der Hyper­loop - wenn er denn gebaut wird - hat diverse Vorteile gegenüber anderen Trans­port­mit­teln. Ohne Rei­bung und Wind­wider­stand wird weniger Energie benötigt, was langfristig niedrige Reisekosten bedeutet. Der Hyper­loop soll nach­haltig sein und mit Solarkraft betrieben wer­den.

Hyperloop One Elon Musk

Der Hyper­loop wurde zum ersten Mal unter real­is­tis­chen Bedin­gun­gen erfol­gre­ich getestet

Der Hyperloop – sicherer als je zuvor

Eine der Grun­dideen, auf der der Hyper­loop basiert, ist, dass es das sich­er­ste Trans­port­sys­tem aller Zeit­en wer­den soll. Die Röhre wird den Tun­nel nie ver­lassen, von daher wird es keinen Ein­fluss des Wet­ters geben. Gefahren wie umgestürzte Bäume, Tiere oder Men­schen auf der Strecke wären eben­falls Ver­gan­gen­heit. Viele Unfälle ereignen sich an Bah­nübergän­gen, die es mit dem Hyper­loop nicht mehr geben wird. Dazu wer­den die Kapseln ohne Fahrer auskom­men. Men­schliche Fehler wer­den so ver­mieden.

Wann die ersten Fahrten mit Pas­sagieren stat­tfind­en kön­nen, will bish­er noch kein­er der Entwick­ler voraus­sagen. Wir wer­den Dich aber auf jeden Fall auf dem Laufend­en hal­ten.

Glaub­st Du, der Hyper­loop wird es nach Deutsch­land schaf­fen? Schreib uns Deine Mei­n­ung in die Kom­mentare.

Titelfoto: © 2016 Hyperloop One

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