iPad Pro mit Stift
Mann schaut lächelnd auf sein Android-Smartphone.
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[Hands on] iPad Pro: Ein vollwertiger Laptopersatz?

In einem Inter­view sagte Tim Cook, CEO von Apple, let­ztens, dass er selb­st nur noch mit dem neuen iPad Pro und seinem iPhone aus dem Haus gehe. Für „viele, viele Leute“ soll das 12,9-Zoll große Riesentablet zukün­ftig wohl den PC und Lap­top erset­zen kön­nen. Wie sich das iPad Pro im ersten Hands-on schlägt und ob das Ver­sprechen von Tim Cook tat­säch­lich zutrifft, erfährst Du hier.

Ausstattung

Mit einem Blick auf das tech­nis­che Daten­blatt hin­ter­lässt das iPad Pro schon einen sehr starken Ein­druck: Mit ein­er 12,9 Zoll Dis­play­di­ag­o­nale, ein­er Auflö­sung von 2732x2048 Pix­eln und dem neuen, sehr leis­tungs­fähi­gen A9X Prozes­sor ist das Gerät auf jeden Fall super aus­ges­tat­tet. Auf dem Papi­er kann das Tablet dur­chaus schon mit so manchem Lap­top mithal­ten, auch, wenn es auf den ersten Blick nur wie ein größer­er Brud­er vom iPad Air wirkt. Doch der erste Ein­druck trügt etwas, denn in dem Gerät steckt noch einiges mehr.

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Zunächst zur Dis­play­größe: Das auf­fäl­lig­ste Merk­mal am neuen iPad Pro ist der riesige Bild­schirm. Die 12,9 Zoll erin­nern vom Form­fak­tor sehr stark an ein hochkant gestelltes DIN-A4-Blatt, was für ein Tablet erst­mal recht groß erscheint. Doch tat­säch­lich fühlt es sich nach ein­er kurzen Eingewöh­nungszeit – Mann, ist das riesig – doch sehr natür­lich an: Web­sites oder Nachricht­en-Apps wirken fast wie ein physis­ches Mag­a­zin.

Zum Dis­play gehört auch eine weit­ere Neuerung, die beson­ders für Design­er oder Hob­bykün­stler inter­es­sant sein dürfte: der optionale Apple Pen­cil, der als Eingabestift das Tablet in ein erstaunlich­es Zeichengerät ver­wan­delt. Sobald die Stift­spitze das Tablet berührt, schal­tet das iPad Pro in einen anderen Modus um, in dem die Abtas­trate sehr stark erhöht wird. Extra-Sen­soren reg­istri­eren, wie der Stift auf dem Tablet auf­set­zt: Halte ich den Stift seitlich­er, wird die Malfläche bre­it­er, und drücke ich fes­ter auf das Dis­play, entste­ht ein kräftiger­er Strich. Ins­ge­samt wirkt das ganze Sys­tem sehr aus­gek­lügelt und reif. Die Reak­tion­szeit ist extrem kurz, sodass beim Zeich­nen kein­er­lei Verzögerung zu spüren ist. Für mich fühlt es sich beina­he so an, als würde ich auf Papi­er zeich­nen – nur dass ich beispiel­sweise mit einem Touch einen Schritt zurück sprin­gen oder direkt alles wegradieren kann.

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Das iPad Pro kommt außer­dem mit vier Stere­o­laut­sprech­ern, die einen sat­teren Sound ver­sprechen – und die mich in der Prax­is auch überzeu­gen: Mit voll aufge­drehter Musik kann ich lock­er einen Raum für eine Par­ty beschallen. Die Laut­sprech­er über­s­teuern auch bei voller Laut­stärke nicht und erzeu­gen sog­ar etwas Bass. Im direk­ten Ver­gle­ich mit dem kleineren Brud­er iPad Air kann ich einen deut­lichen Unter­schied in der Klangqual­ität und Laut­stärke her­aushören.

Nutzung in der Praxis

Zu dem Zube­hör zählt auch eine geson­derte Tas­tatur, die über einen eige­nen Anschluss ver­bun­den wer­den kann. Erst damit wird das iPad Pro richtig pro­duk­tiv. Durch das in iOS 9 einge­führte Mul­ti­task­ing kann ich jet­zt auch zwei Apps nebeneinan­der laufen lassen. Auf dem großen Dis­play wirkt es fast so, als würde ich zwei iPad Airs nebeneinan­der leg­en. Genug Platz zum Arbeit­en hat man hier auf jeden Fall. Die Tas­tatur besitzt keinen eige­nen Akku, son­dern wird direkt vom Tablet mit Strom ver­sorgt. Darüber schei­den sich zwar die Geis­ter, aber ich finde die Idee sin­nvoll, da ich somit nur ein Gerät aufladen muss. Allerd­ings ist das iPad Pro durch seine Größe und sein höheres Gewicht nicht mehr so porta­bel wie der kleinere Ableger. Möchte ich beispiel­sweise mor­gens die Nachricht­en damit lesen, greife ich intu­itiv mit bei­den Hän­den zu. Für län­geres Arbeit­en sollte das Tablet dann doch auf einen Schreibtisch aufgestellt wer­den – und dafür ist es let­ztlich auch gedacht.

Beson­ders in der Unternehmenswelt soll das iPad Pro seinen Platz find­en: Präsen­ta­tio­nen erstellen, Videos edi­tieren oder E-Mails beant­worten sind auch durch das Mul­ti­task­ing sehr angenehm. Bish­er sind zwar schon einige Short­cuts auf der Tas­tatur einge­baut, doch manche Befehle lassen sich dann doch nur am Dis­play eingeben. Hier muss Apple am Betrieb­ssys­tem in Zukun­ft noch etwas nachbessern, damit der Work­flow sel­tener unter­brochen wird.

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Ist es ein Laptop-Ersatz?

Die entschei­dende Frage, die man sich bei dem Riesentablet stellen muss, ist: Kann es, wie Tim Cook selb­st sagt, einen Lap­top für die meis­ten Leute erset­zen? Meine derzeit­ige Antwort dazu wäre ein Jein. Denn das hängt davon ab, welche Per­son was mit dem iPad Pro vorhat. Als reines Kon­sumgerät erfüllt das iPad Pro seinen Zweck auf höch­stem Niveau. Jegliche Inhalte – egal ob Video, E-Mail, Musik, Web­surf­ing oder Ähn­lich­es – wer­den durch das größere Dis­play und die verbesserten vier Laut­sprech­er wirk­lich zu einem noch tolleren Erleb­nis. Auch das Malen macht mit dem riesi­gen Dis­play sehr viel Spaß und funk­tion­iert wun­der­bar. Beson­ders empfehlenswert finde ich es derzeit beispiel­sweise für Design­er und Kün­stler, aber auch Stu­den­ten, die sich in Vor­lesun­gen Noti­zen direkt in den Folien machen möcht­en.

Möchte ich mit dem Gerät jedoch richtig arbeit­en, also beispiel­sweise zwei Browsertabs, eine Excelta­belle und eine Präsen­ta­tion gle­ichzeit­ig öff­nen, dann kommt das iPad Pro derzeit an seine Gren­zen. Nicht von der Pow­er her, son­dern durch sein Betrieb­ssys­tem:

iOS ist dafür nicht aus­gelegt, in mehr als zwei Apps gle­ichzeit­ig zu arbeit­en. Somit muss man häu­fig zwis­chen Pro­gram­men hin- und her­wech­seln, was die Arbeit­szeit dann doch eher ver­längert. Genü­gen einem jedoch zwei unter­schiedliche Apps nebeneinan­der, dann denke ich, dass es tat­säch­lich einen Lap­top erset­zen kön­nte.

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Für die tägliche Büroar­beit muss man sich zwar eine andere Art von Bedi­enung angewöh­nen als bish­er, den­noch lässt sich auch jet­zt schon (wenn auch noch etwas umständlich­er) alles erledi­gen, was ein Lap­top auch kann. Falls Apple und die App-Entwick­ler entsprechende Anpas­sun­gen beim Betrieb­ssys­tem und den Apps vornehmen, kann ein iPad Pro auf jeden Fall eine ern­sthafte Chance gegenüber Lap­tops haben. Das Poten­zial hat es in meinen Augen auf alle Fälle.

Hast Du Gefall­en am iPad Pro gefun­den? Das Tablet gibt es jet­zt auch hier bei uns.

Bilderquellen: Apple.com press info

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