Podolski hält einen Fußball in die Kamera mit Vodafone Logo für die Baller League
Auf dem Bild vom DAZN Unlimited-Artikel sind die Fußballstars Erling Haaland, Harry Kane, Kylian Mbappé und Florian Wirtz abgebildet. Von links nach rechts trägt Haaland das hellblaue Trikot von Manchester City, Kane das rote Trikot des FC Bayern München, Mbappé das weiße Trikot von Real Madrid und Wirtz das rote Trikot von Bayer Leverkusen. Die Spieler sind in dynamischen Posen dargestellt, vor einem hellen, himmlischen Hintergrund mit einem angedeuteten Stadion. Unten im Bild befinden sich die Logos von DAZN und der UEFA Champions League.

Game over: Das war die Gamescom 2015

Die Gamescom ist die größte Videospielmesse Europas, gemessen an Fläche und Besucherzahl sog­ar die größte der Welt und gilt als das Pen­dant zur amerikanis­chen E3. Das Who’s Who der elek­tro­n­is­chen Unter­hal­tungssoft­ware-Indus­trie gibt sich hier Jahr für Jahr die Ehre. Dieses Jahr war ich für Fea­tured in Köln und habe der Gamescom einen Besuch abgestattet.

Du besuchst Messen und Con­ven­tions nicht regelmäßig? Du dad­delst lieber entspan­nt vor Dich hin, als zehn Stun­den wie ein Berserk­er „World of War­craft“ zu zock­en? Okay, willkom­men in mein­er Welt. Aber auch für einen Freizeit-Gamer wie mich lohnt das Spek­takel – und zwar nicht zu knapp. Mit großen Kuller­au­gen bin ich durch die Hallen gestiefelt, habe mit Men­schen gesprochen; verklei­de­ten Men­schen, gen­ervten Men­schen, Presse­men­schen, Videospiel­men­schen und videospie­len­den Men­schen. 800 Aussteller aus 45 Län­dern zeigten auf über 190.000 qm² ihre neuesten Games und Pro­duk­te, war­ben um neue Mitar­beit­er und insze­nierten große Shows. Wahre Neuerun­gen kon­ntest Du eher abseits der eigentlich Games find­en, denn die großen Pub­lish­er set­zen mit­tler­weile auf die gle­iche Formel wie die Fil­min­dus­trie und ziehen Fort­set­zun­gen und Neustarts von Fran­chis­es orig­inären Geschicht­en vor..

Rise of the Dawn of the Beginning of the Next Generation IV: Part 24: (+ Add on)

Die Grafik der aktuellen Spiele­gen­er­a­tion ist fan­tastisch, das kann ich mit Fug und Recht behaupten. Das wusste ich zwar auch schon vor dem Gamescom-Besuch, wenn Du allerd­ings den Trail­er zu „Met­al Gear Sol­id V: The Phan­tom Pain“ oder dem kom­menden Reboot „Need for Speed“ auf Bild­schir­men siehst, die unge­fähr dop­pelt so groß sind wie Deine Woh­nung, wird Dir eines klar: Du willst einen größeren Fernse­her. Und zwar, um diese Grafik- und Effek­t­ge­wit­ter mit hochau­flösenden Tex­turen anständig genießen zu können.

Apro­pos Trail­er. Diese sind seit jeher der Kau­fan­reiz für die Videospiel­ge­meinde – auch wenn das bewor­bene Spiel der zigstund­vierzig­ste Neuauf­guss ist. Oder was meinst Du zum Trail­er zu Met­al Gear Sol­id V: The Phan­tom Pain?

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Star Wars Battlefront

Ein weit­eres High­light ist ein­stim­mig „Star Wars Bat­tle­front“, ein Reboot der gle­ich­nami­gen Spiel­rei­he. Du kannst Dich auf die Seite des Imperi­ums schla­gen und für die Allianz Seite an Seite mit anderen Rebellen für die Frei­heit kämpfen. Eine orig­inäre Sto­ry liefert uns Pub­lish­er EA erneut nicht, son­dern kaut brav das beste­hende Film­fran­chise durch. Optisch ist das Reboot allerd­ings ein High­light, vor allem da der Trail­er aus In-Game-Footage beste­ht. Ver­traue der Macht und riski­er einen Blick.

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Was wird denn hier gespielt?

Auch wenn sich seit Jahren immer mehr Schnittstellen zwis­chen Videospiel- und Fil­min­dus­trie erken­nen lassen – spätestens seit­dem Videospielver­fil­mung in Mode kamen –, hege ich doch immer die leise Hoff­nung, irgend­wo mal inno­v­a­tive Geschicht­en und Spielkonzepte geboten zu bekom­men. Stattdessen wirft Nin­ten­do unzäh­lig viele Games mit seinem Fir­men­maskottchen Mario auf den Markt. Lego bietet mit­tler­weile statt analo­gem Kreativspiel nun dig­i­tal­en Lizen­zein­heits­brei und ver­wurstet Kino-Block­buster post­wen­dend als neues Videospiel. „Rise of the Tomb Raider“, „Unchart­ed 4“ und „Need for Speed“ trumpfen alle mit erstaunlichen Grafiken auf und ließen das Pub­likum kollek­tiv nach Luft schnap­pen, schienen ihrer jew­eili­gen The­matik jedoch wenig Neues abzugewin­nen. Schade.

Mit ein wenig Geduld und Aus­dauer kon­ntest Du aber sehr wohl auch das eine oder andere Indie-Game ent­deck­en. Steam­punk-Klop­pereien wie „Diesel­Storm­ers“ sind bei näher­er Betra­ch­tung jet­zt auch nicht das Inno­v­a­tivste, aber diese kleinen Videospiel-Juwe­len punk­ten meist durch einen eigen­willi­gen Look und beson­dere Ideen, die dank ihres Nis­chen­charak­ters nie von Major-Stu­dios ange­fasst wer­den wür­den. 2D-Puz­zle-Adven­tures in Schwarz und grellen Pastell­far­ben – so wie „Hue“ – sind ein­fach nicht Main­stream genug. Etwas mehr ins Muster passt da das Hor­rorgame „Until Dawn“, das ein grandios erschreck­endes Szenario spiel­bar machen will. Hast Du Dir bei Tee­nie-Slash­er-Fil­men auch immer gesagt: „Ich an deren Stelle würde …“? Dann mach es: Denn Until Dawn liefert ein bekan­ntes Szenario: Acht Fre­unde machen Urlaub in ein­er Berghütte. Irgend­wann geht es ums nack­te Über­leben. Ab Spiel­be­ginn hat jede Entschei­dung, die Du triff­st, eine weitre­ichende Folge. Ich hab für Dich den Trailer:

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Echte Inno­va­tio­nen fan­den sich im End­ef­fekt nicht bei den Videospie­len, son­dern im Zuge einiger konzeptueller Entschei­dun­gen. Zum Beispiel jene, aus Halle 10.1 einen „Fam­i­ly & Friends“-Bereich zu machen. Hier gab es unter anderem Ange­bote wie den Kopf­ball­sport „Headis“, die zwar völ­lig gegen den Videospiel­trend bürsten, dafür aber eine nette Abwech­slung bieten.
Eine nette Abwech­slung war diese Halle übri­gens auch kuli­nar­isch. Während das vorherrschende Ange­bot in allen anderen Hallen aus Crèpes, heißen Würstchen und Fast Food im All­ge­meinen bestand, fand der Zahlwillige in Halle 10.1 dur­chaus einen Salat oder Wrap.
Echt­es High­light war die Retro-Ecke: Hier kon­nten Eltern ihrem Nach­wuchs live die nos­tal­gis­che Magie von „Pac Man“ zeigen und beib­rin­gen, wie „Space Invaders“ funk­tion­iert. Außer­dem gab es eine Nin­ten­do-Ausstel­lung, die jeden Fan quieken ließ – mich inklu­sive, was zu eini­gen Blick­en führte, die mich kom­plett unberührt ließen.

Nintendo-Ausstellung 2

Nintendo-Ausstellung 3

Fünf kuriose Arten Messebesucher

Auf meinen lan­gen Reisen durch die Hallen der Gamescom sind mir ver­schiedene Typen von Besuch­ern aufge­fall­en. Die wichtig­sten habe ich hier mal zusammengestellt:

Nerd-Gamer

Schlicht und wenig sub­til tra­gen sie ihr Fan­sein zur Schau – voller Stolz und in der absoluten Überzeu­gung, dass es „kein besseres Spiel“ als ihr Lieblingsspiel gibt, „vor allem jet­zt, mit der neuen Erweiterung“. Gerne tum­meln sie sich an Hard­warestän­den herum, verzicht­en nicht auf ein Self­ie mit den Messe-Hostessen und haben ein Prob­lem damit, ihrem Gegenüber Recht zu geben. Denn nur in provozierten Diskus­sio­nen, kann ein wahrer Nerd-Gamer seine Exper­tise zur Schau stellen … egal ob jet­zt über Cur­ry­wurst oder „Halo 2“.

Goody Grabbers

Sie treten in viel­er­lei Gestalt auf. Das selt­sam­ste Exem­plar dieser Gat­tung begeg­nete mir am Stand von „Good Games“. Während ich mich mit ein­er Dame über den aktuellen Videospiel­markt unter­hielt, schlich ein männlich­es Per­sönchen mit­tleren Alters um uns herum. Mal schaute er links an mir vor­bei, mal rechts, und erst als ihm die Dame kurz den Rück­en zuwandte, zog er blitzschnell eine Plas­tetüte aus dem Nichts her­vor und steck­te Schlüs­sel­bän­der und Kugelschreiber ein. In der Tüte befan­den sich bere­its But­tons und andere Wer­begeschenke. Alter und Geschlecht sind beim Goody Grab­ber belan­g­los. Vor­sicht: Wenn sie sich beobachtet fühlen, erstar­ren Goody Grab­ber wie Rehe im Scheinwerferlicht.

Eltern / Pädagogen

Eine find­i­ge Gat­tung Messebe­such­er. Sie sind vor allem dadurch zu erken­nen, dass sie gerne beherzt laut Fra­gen stellen wie „Ach und das ist jet­zt dieses Spiel, für das Du immer Geld brauchst?“ oder ihre Schüt­zlinge liebevoll bloßstellen mit Sätzen fol­gen­der Art: „Nä, komm Jonas, jet­zt nicht noch ‚ne Runde, son­st wirste wieder so aggres­siv. Komm lieber her, ich hab noch Apfelspal­ten in der Brotdose.“

Cosplayer

Durch die Entschei­dung, die Halle 5.1 als Ani­me und Cos­play-Bere­ich (Das Wort „Cos­play“ kommt von „Cos­tume” und „Play”) einzuricht­en, mis­cht­en sich viele Men­schen mit Katzenohren und Schw­ert­ern unter die Messebesucher.
Während einige Zauberelfen ausse­hen wie aus einem Köl­ner Szene­nacht­club gemietet, zeigen andere wiederum, wie beein­druck­end so ein Voll­bart doch ausse­hen kann – in Verbindung mit einem engen Sailor-Moon-Kostüm. Die Cos­play­er machen die Gamescom defin­i­tiv bunter und sind immer ein Self­ie wert.

Für eine handvoll Bohnen

Die Fre­unde von Rock­et Beans TV sende­ten jeden Tag live von der Gamescom 2015. Sie führten unter anderem Inter­views mit Gamern, Entwick­lern und zock­ten live mit ihren Fans. So sah das Ganze dann aus der Zuschauer­per­spek­tive aus:

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Da die Jungs im Stress waren, hab ich mal darauf verzichtet, ihnen ein Inter­view aus den Rip­pen zu leiern – aber ein paar Self­ies kon­nte ich doch noch abgreifen.

Alle Videos der Bohnen zur Gamescom und viele inter­es­sante mehr find­est Du unter anderem auf dem Rock­et Beans TV YouTube-Kanal.

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Fazit

Die Gamescom ist eine unglaublich inter­es­sante Ver­anstal­tung. Du soll­test Dich gut vor­bere­it­en. Check das Pro­gramm aus und mach Dir einen Plan, vielle­icht sog­ar ein Rank­ing mit Din­gen, die Du unbe­d­ingt sehen und/oder anspie­len willst. Wartezeit­en kön­nen über 60 Minuten lang sein und dass Dich jemand vor­lässt, kannst Du (auf Deutsch gesagt) knick­en. Aber selb­st Messe­muf­fel wer­den diesen bewe­gen­den Moment ver­spüren, wenn plöt­zlich der Trail­er oder die Vorankündi­gung zum eige­nen Lieblingsti­tel durch die Halle dröh­nt und das erste Mate­r­i­al über die gigan­tis­chen Bild­schirme flim­mert. Am Ende ist die Gamescom die ide­ale Gele­gen­heit, sich mit Gle­ich­gesin­nten zu tre­f­fen und neue Kon­tak­te zu knüpfen. Ich per­sön­lich werde näch­stes Jahr sicher­lich wieder hinfahren.

Warst Du auf der Gamescom oder hast vor, näch­stes Jahr teilzunehmen? Teil‘ Deine Erfahrun­gen mit uns, in den Kommentaren.

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