Podolski hält einen Fußball in die Kamera mit Vodafone Logo für die Baller League
Auf dem Bild vom DAZN Unlimited-Artikel sind die Fußballstars Erling Haaland, Harry Kane, Kylian Mbappé und Florian Wirtz abgebildet. Von links nach rechts trägt Haaland das hellblaue Trikot von Manchester City, Kane das rote Trikot des FC Bayern München, Mbappé das weiße Trikot von Real Madrid und Wirtz das rote Trikot von Bayer Leverkusen. Die Spieler sind in dynamischen Posen dargestellt, vor einem hellen, himmlischen Hintergrund mit einem angedeuteten Stadion. Unten im Bild befinden sich die Logos von DAZN und der UEFA Champions League.

Die Zukunft im Bild festhalten

Täglich erleben wir neue Meth­o­d­en um Fotos zu machen, sie zu ‚entwick­eln’ und zu pub­lizieren. Nicht umson­st ist die Fotografie eine der dynamis­chsten Sparten der Kreativin­dus­trie. Wie hal­ten wir die Zukun­ft im Bilde fest? Um eine Antwort auf diese Frage zu find­en, stellen wir in diesem Beitrag ein paar rev­o­lu­tionäre Konzepte vor, die Deinen Blick auf die Fotografie vielle­icht nach­haltig verän­dern werden.

Eines der zeit­los­es­ten Fotografiekonzepte ist wohl der Pass­bil­dau­tomat. Für viele ist er der ide­ale Zeitvertreib auf Bahn­höfen und eine prak­tis­che Sou­venir­mas­chine auf Citytrips. Den ersten funk­tion­ieren­den Fotoau­to­mat­en baute der Deutsche Con­rad Bernitt schon im Jahr 1890. Die erste Mas­chine, die in der Lage war, Fotos zu entwick­eln, wurde eben­falls von einem Deutschen erfun­den: Carl Sasse machte 1896 erst­mals Abzüge von Neg­a­tiv­en. Vorher pro­duzierten Fotomaschi­nen lediglich ‚Fer­rotyp­i­en’, bei denen das Bild direkt auf ein­er Met­allplat­te erschien.

Doch zurück zum Fotoau­to­mat­en, den es mit­tler­weile in viel­er­lei Erschei­n­ungs­for­men gibt: Das Spek­trum reicht vom old­schooli­gen Schwarz-Weiß-Auto­mat­en in hip­pen Berlin­er Szenevierteln bis hin zu Foto-Vol­lau­to­mat­en wie zum Beispiel der ‚Ther­mo­booth’.

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Kiss me if you can

Die Ther­mo­booth ist ein Fotoau­tomat, der auf Berührun­gen reagiert. Man ste­ht auf ein­er mit ‚intel­li­gen­ten’ Sen­soren bestück­ten Boden­plat­te und sobald sich die auf ihr posieren­den Men­schen gegen­seit­ig berühren, wird eine Kam­era mit zwei OLED-Blitzen ausgelöst.

Auch die Designer­in Talia Rad­fort hat eine außergewöhn­liche Kam­era entworfen.

Ihre Kiss Cam wird aus­gelöst, sobald man sie küsst. Ein trans­par­entes OLED dient zugle­ich als Blitz, Such­er und Touchscreen-Auslöser.

Biometrische Kamera

Mimi Zou, eine junge britis­che Designer­in, erfand während ihres Studi­ums eine Kam­era, die bio­metrische Dat­en lesen kann. Die Kam­era, die sie passender­weise ‚Iris’ taufte, befind­et sich allerd­ings noch im Konzept­sta­di­um und es ist unklar, ob sie weit­er­en­twick­elt wird.

Die Idee hin­ter ‚Iris’ ist, dass sie mit Blick­en bedi­ent wird und anhand der Iris-Bewe­gung erken­nt, wohin man durch die Linse blickt. Indem die Kam­era genau darauf scharf stellt, soll fest­ge­hal­ten wer­den, was das Auge fix­iert. Schaut man also bes­timmte Per­so­n­en oder Objek­te an, dann fokussiert sich die Kam­era genau auf diese.

Weil die Kam­era Dich anhand Dein­er Iris ein­deutig erken­nt, kann sie auch ver­wen­det wer­den, um Men­schen zu iden­ti­fizieren. Wer durch den Such­er schaut, dessen per­sön­lichen Ein­stel­lun­gen wer­den geladen. Wenn jemand zum Beispiel gerne mit ein­er niedrigeren Filmempfind­lichkeit und großer Blende fotografiert, muss ‚Iris’ das ‚ler­nen’. Durch ein Augen­zwinkern kann man zoomen und zweima­liges Blinzeln löst den Ver­schluss aus, um ein Foto aufzunehmen.

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Eine Dunkelkammer fürs Smartphone

Für alle Lieb­haber der analo­gen Fotografie hat Polaroid eine trag­bare Dunkelka­m­mer entwick­elt, die Deine Lieblings­fo­tos vom Smart­phone in physis­che Fotoabzüge ver­wan­delt. Das Impos­si­ble Instant Lab ist ein Gad­get im Smart­phone­for­mat, das sich zu ein­er Art Turm auseinan­derziehen lässt, wodurch es zu einem Mini-Labor mit ein­er Schublade im Polaroid­fo­mat wird. Leg Dein iPhone (mit anderen Smart­phones funk­tion­iert es derzeit lei­der noch nicht) mit dem Bild im Screen auf den Turm und Du bekommst nach ein paar Hand­grif­f­en und etwa 30-minütiger Trock­nungszeit ein cooles, analoges Smartphone-Bild.

Wie Instant Lab nutzt auch die Mini-Dunkelka­m­mer ENFOJER das Dis­play des Smart­phones zur Erstel­lung eines physis­chen Fotoabzugs – fordert aber mehr Do-it-Your­self-Ein­satz als das Polaroid-Gad­get. ENFOJER pro­jiziert näm­lich das dig­i­tale Bild auf schwarz-weißes Fotopa­pi­er und braucht zur Entwick­lung eine echte Dunkelka­m­mer – inklu­sive Rotlicht.

Kameras, die Gedanken lesen

Wenn wir mit dem High­techzug noch eine Hal­testelle weit­er­fahren, erre­ichen wir die Neu­rotech­nolo­gie: eine Diszi­plin, in der derzeit eine Menge span­nen­der App­lika­tio­nen entwick­elt wer­den – unter anderem auch solche, die Erin­nerun­gen fes­thal­ten können.

Die Neu­ro­cam ist dabei eine der fortschrit­tlich­sten Kam­eras über­haupt. Das Konzept beste­ht aus einem EEG-Head­set, das mit einem Smart­phone kom­biniert wurde. Die schlauen Köpfe bei Neu­rowear haben ihr Gad­get so pro­gram­miert, dass es Bilder spe­ichert, die beim Nutzer eine bes­timmte Emo­tion auslösen.

Und das geht so: Das EEG-Head­set misst die Aktiv­ität von Hirn­strö­men und weist dieser eine Zahl zwis­chen 0 und 60 zu. Der japanis­che Pro­fes­sor Mit­suku­ra von der Uni­ver­sität Keito hat einen Algo­rit­mus entwick­elt, der misst, wie inter­es­sant oder schön man etwas find­et. Sind die Auss­chläge hoch genug, dann wird das Bild verewigt und automa­tisch an ein Smart­phone ver­schickt. Die Neu­ro­cam ist allerd­ings noch nicht auf dem Markt.

In dieses Spek­trum fällt auch Min­dR­DR, eine App für Google Glass. Auch sie arbeit­et mit einem EEG-Sen­sor, der die Hir­nak­tiv­ität misst und dabei zwis­chen zwei Gemüt­szustän­den unter­schei­det: Aufmerk­samkeit und Med­i­ta­tion. Auf Basis der gesam­melten Dat­en entste­ht ein Foto, sobald der Träger seine Aufmerk­samkeit auf etwas Bes­timmtes richtet. Dieses Foto kann über Social Media dann automa­tisch geteilt werden.

‚Wirklich’ verblüffend – verblüffend wirklich

Eine jahrhun­dertealte Tech­nolo­gie, die uns immer wieder in den ver­schieden­sten Anwen­dun­gen begeg­net, ist die ‚Stere­oskopie’. Mit Pop­py wird Dein iPhone zu ein­er 3D-Kam­era, die mith­il­fe zweier Spiegel zwei stere­ografis­che Bilder aufn­immt. Bei Blick durch den Such­er kom­biniert Pop­py die bei­den Bilder zu einem einzi­gen 3D-Foto. Ein Klick genügt, um das verblüf­fende Ergeb­nis mit Deinen Fre­un­den zu teilen.

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In let­zter Zeit erblick­en auch immer mehr 360°-Kameras das Licht der Welt. Zum Beispiel Panono, eine robuste Kugel mit 36 inte­gri­erten Kam­eras mit jew­eils ein­er Auflö­sung von 108 Megapix­eln. Wenn Du Panono in die Luft wirf­st, misst der einge­baute Beschle­u­ni­gungsmess­er, wann der höch­ste Punkt erre­icht ist. Dort lösen alle Kam­eras gle­ichzeit­ig aus. Die 36 Bilder wer­den dann zusam­men in einem 360°-Panorama verarbeitet.

Die 360 Cam und Bubl sind wasser­feste Vari­anten der Panono, mit denen man unter Wass­er Panoram­a­bilder erstellen kann. Zum in die Luft wer­fen sind sie allerd­ings nicht geeignet. Du hast also die Wahl: Willst Du eine Kam­era, die die Wolken küssen kann, oder eine, mit der Du ins Meer abtauchen kannst?

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Virtual-Reality-Kamera

Die Ein­führung von Ocu­lus Rift, Face­books Vir­tu­al-Real­i­ty-Brille, hat in der Gam­ing- und Sto­ry­telling-Szene eine Rev­o­lu­tion ent­fes­selt. Google nahm die Her­aus­forderung an und brachte eine bil­ligere DIY-Vari­ante raus. Mith­il­fe eines Piz­za­kar­tons, eines Android-Tele­fons und ver­schieden­er Gerätschaften aus Küche, Haus und Garten kannst Du Deine eigene Kam­era bauen und mit der zuge­höri­gen App Deine eigene Vir­tu­al-Real­i­ty-Soft­ware schreiben.

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Du baust die Maske aus Kar­ton zusam­men, set­zt Dein Smart­phone ein und hältst es vor die Augen. Weil das Head­set alle visuellen Ein­drücke aus­blendet, kannst Du in ein faszinieren­des Vir­tu­al-Realti­ty-Erleb­nis ein­tauchen. Optis­che Lin­sen ver­größern das Bild und ver­mit­teln Dir das Gefühl, mit­ten im Geschehen zu sein. Klar, dass die kostengün­stige VR-Brille ‚Card­board’ so beliebt ist. Schließlich ist sie etwa 700 Euro bil­liger als die Ocu­lus Rift – und das bei beachtlich­er Qualität.

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Perfekte Kombination

Die oben vorgestell­ten Konzepte und Pro­duk­te zeigen, dass die Kom­bi­na­tion von Low- und High­tech eine ide­ale Verbindung sein kann. Obwohl die Fotografie schon ein anderthalb Jahrhun­derte altes Konzept ist, bringt sie dank neuer Tech­nolo­gien immer wieder über­raschende Gad­gets her­vor. Und inter­es­san­ter­weise bietet die fortschrit­tliche Tech­nolo­gie immer wieder Raum für das Analoge. Damit ist die Fotografie ein schönes Beispiel für einen Indus­triezweig, in dem sich Tech­nolo­gie und Handw­erk gegen­seit­ig sehr pos­i­tiv beeinflussen.

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