Eine Frau wirft eine Flasche in den smarten Mülleimer Trashbot
Das Cockpit eines Teslas

Die Highlights der #CeBIT2016

Seit die Tagess­chau zum Auf­takt der CeBIT vor 20 Jahren eupho­risch ver­meldete, es gäbe jet­zt „Handys mit Com­put­er“, hat sich einiges getan. Ich bin erwach­sen gewor­den und Handys sind nicht mehr die größte Attrak­tion. Auf der Messe für Infor­ma­tion­stech­nik fühlt man sich heute dafür wie unter dem Eifel­turm. Viele Men­schen und Stim­mengewirr aus vie­len Sprachen.

Schon auf dem Weg über den Sky­walk vom Messe-Bahn­hof zum CeBIT-Gelände wird klar, was hier das Top-Acces­soire ist: Die Lap­top­taschen-Dichte ist höher als im autorisierten Note­book-Han­del. Nach dem Check-In wird man von einem ohren­betäuben­den Motoren­lärm emp­fan­gen, als würde man in der Box­en­gasse der Formel 1 ste­hen. Instink­tiv suche ich nach knall­bun­ten Out­fits und Kai Ebel – allerd­ings verge­blich.

James Bond und die Cyber Security

In mehr als 20 Hallen buhlen über 3.300 Aussteller um die Gun­st der Inter­essen­ten: „Tomor­row Nev­er Waits“, „Wel­come To The Cog­ni­tive Era“ oder „Pri­va­cy Mat­ters“. Was klingt wie ein neuer James Bond Film, ist eine Claim-Schlacht der Unternehmen um die Aufmerk­samkeit der Besuch­er.

Aber mal rein ins Messegetüm­mel: Was sind die neuen Gad­gets, was die neuen Trends? Über­all geht es um Sicher­heit, Clouds und Geschwindigkeit. Dig­i­tale Dat­en und ihr Schutz scheinen so was wie der heilige Gral der Zukun­ft zu sein. Betra­chtet man die Kom­plex­ität der ange­priese­nen Sicher­heitssys­teme und denkt dann an die Spitzen­re­it­er bei der Pass­wort­wahl, kann einem schon etwas anders wer­den.

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iSmile – Do You Smile Too?

Obwohl sich die CeBIT nur an Fachbe­such­er richtet, gibt es inter­es­sante neue Dinge zu ent­deck­en. Tassen mit Dis­play, das man neu betex­ten und so jedem Besuch­er Kaf­fee in ein­er Tasse mit seinem Namen anbi­eten kann. Wichtig für Insta­gram-Abhängige wie mich: der iSmile Self­ie Remote Chip – ein Selb­staus­lös­er für Handys. Und auch größere Pro­jek­te, wie der intel­li­gente Wein­berg von Intel, der Kli­ma­dat­en analysiert und so automa­tisiert für eine wohlschmeck­endere Traube sorgt.

Tes­la zeigt das e-Auto der Zukun­ft. Ein Fahrzeug, das Ter­mine checkt, pünk­tlich selb­st aus der Garage fährt und Dich mit Deinem aktuellen Lieblingssong empfängt. Über das größte je in einem Auto inte­gri­erte Dis­play kann man dann gemütlich Tin­der-Dates aus­machen, während der Wagen Echtzeit-Verkehrs­dat­en auswertet. Das muss dieses „Inter­net of Things“ sein, von dem alle reden.

Die Wahrheit ist auf dem Platz

Großer Beliebtheit erfreut sich auch die Ocu­lus Rift. Am plaka­tivsten wird sie bei SAP einge­set­zt. Passend zu ihrer Überzeu­gung „Live Busi­ness Is Sim­ple“ kann man an einem Mini-Kick­er­tisch erleben, wie unef­fek­tiv es ist, Tech­nolo­gien zu langsam zu nutzen. Zwei Ocu­lus Rift tra­gende Spiel­er, die das Spielgeschehen mit eini­gen Momenten Verzögerung wahrnehmen und entsprechend reagieren, zeigen deut­lich, dass das Nicht-Live-Busi­ness wenig erfol­gver­sprechend ist.

Wirk­lich inter­es­sant ist auch das Mul­ti Lan­guage Head­set, das während eines Tele­fonates über­set­zt. So tele­foniert man mit einem Kun­den irgend­wo auf der Welt, und bei­de Teil­nehmer kön­nen in ihrer Mut­ter­sprache sprechen. Ob das Sys­tem auch für Tele­fonate mit Män­nern ein­set­zbar ist, um in diesem sehr kom­plizierten Bere­ich Über­set­zung­shil­fe zu geben, wurde mir nicht final beant­wortet.

911mal schneller als früher

Draußen auf der CeBIT Plaza ent­decke ich dann noch den Ursprung der don­nern­den Motorengeräusche, die vom gesamten Gelände aus zu hören sind. Voda­fone schickt einen Porsche 911 auf eine eigens aufge­baute Rennstrecke und zeigt so den Unter­schied zwis­chen High­Speed- (Porsche) und herkömm­lichen Verbindun­gen (Fahrrad). Manch­mal sind es die ein­fach­sten Bilder, die am präg­nan­testen wirken.

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Neben­bei schwirren jede Menge Drohnen über dem Szenario. Was heute noch außergewöhn­lich wirkt, wird bald völ­lig nor­maler All­t­ag sein. Heute hat der größte Ver­mit­tler von Reise­un­terkün­ften (AirBnB) keine eige­nen Immo­bilien oder der größte Ver­mit­tler von Tax­i­fahrten (Uber) keine eige­nen Fahrzeuge. Eine ähn­liche Entwick­lung sagen Experten auch Drohnen voraus. Aber wer­den sie zukün­ftig wirk­lich dafür sor­gen, dass die Post keine Post­boten mehr braucht oder Piz­za-Tax­en keine Aus­lief­er­er? Das kann die CeBIT zwar nicht final beant­worten, aber man ist sich einig, dass es zumin­d­est nicht aus­geschlossen ist.

Geschafft von einem anstren­gen­den Tag mit all den Din­gen, die uns im Zusam­men­hang mit Inter­net und Tech­nolo­gie in den kom­menden Monat­en erwarten, lasse ich mich vom messeeige­nen Bus zum Bahn­hof chauffieren. Der Bus fährt die Route „Blue Line“. Blau ist tat­säch­lich der Him­mel, meine Füße ver­mut­lich auch – der Fahrer aber Gott sei Dank nicht. Und so gelange ich sich­er wieder aus der Welt des Dig­i­tal Busi­ness in die nor­male Welt. iSmile.

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