Smartphones & Tablets
Fünf Jahre iPad – Die Geschichte des modernen Tablets
Backt die Geburtstagstorten und holt die Partyhüte raus: Das iPad wird fünf. Zur Feier des Tages schreibe ich diesen Artikel auf meinem iPad. Meinem ersten, aus der „1. Generation iPad“.
Normalerweise trenne ich mich von alten Geräten, wenn mir ein Update ins Haus kommt. Doch mein erstes iPad habe ich noch, so wie meinen ersten iPod, meinen Newton. Ich habe es behalten, weil ich es lange genutzt habe, weil es mit meinem Namen graviert ist – und weil ich damit ein Stück Geschichte besitze.
Rückblick
Heute vor 5 Jahren war es soweit: Am 27. Januar 2010 stellte Steve Jobs das vor, worauf Apple-Aktionäre, Geeks, Nerds und die Medien der Welt damals schon Monate lang gewartet hatten: das iPad. Ein Artikel des Wall Street Journals von Dezember 2009 fasst die Erwartungshaltung zusammen:
Foto: iStockphoto
Das iPad
Auch ich war sehr aufgeregt, das iPad endlich in Aktion zu sehen, stolz, es zu besitzen. Aber auch ein ganz kleines bisschen enttäuscht über die Funktionen, die noch fehlten. Die sicher bald nachgeliefert werden würden. Die fehlende Kamera zum Beispiel. Keine 15 Apps waren dabei, die meisten im App-Store gerade erst angekündigt. Und Flash konnte es auch nicht.
Kein Flash! Das war damals der größte Aufreger – heute interessiert das niemanden mehr. Heute funktioniert das Internet praktisch ohne. Die großen Videoportale benutzen HTML5 Video, Flash-Spiele sind, dank Smartphones und Co., auch obsolet.
Trotz der kleinen Mankos war das iPad klar der nächste Formfaktor der digitalen Welt. Die Bedienung war so einfach, dass sogar meine Mutter damit umgehen konnte, und so leistungsfähig, dass sich damit problemlos eine Woche ohne Laptop überbrücken ließ – solange man nichts arbeiten musste.
Was tun mit dem iPad?
Das iPad, das Tablet an sich, war so neu, dass viele es einfach kauften, nur um es zu haben. Was genau sie damit machen sollten, wussten die wenigsten – außer eben surfen, spielen und Filme gucken. Das iPad ähnelte einer (fast) leeren Leinwand. Was sich die letzten Jahre darauf getan hat, ist überwältigend.
2010 war das iPad laut Steve Jobs zum Beispiel ein „great way to watch a movie“. Heute kann ich, dank einer Vielzahl an Apps, praktisch alles damit machen, was ich sonst mit meinem Laptop tue. Hier hat sich am meisten verändert. 2010 war das Gerät fast nur für den Medienkonsum geeignet und um „mal was zu schreiben“. Heute kann ich damit fast alles machen, erstellen, bearbeiten, etc.
Nur noch die wirklich großen Aufgaben kann ein Tablet nicht leisten. Was der Durchschnitts-User täglich erledigen will – von der kurzen Email bis zum Schnitt des Urlaubsvideos –, bekommt er kaum einfacher und günstiger hin als mit einem iPad.
Evolution
Das Tablet hat eine Entwicklung angestoßen, die seinesgleichen sucht. Es hat die Welt verändert – die digitale, aber auch die reale: Spätestens seit dem iPad weiß jeder, wie man pinch-zoomen und Seiten swipen kann. Oder was eine App ist.
Insgesamt zehn Generationen (inklusive der Mini-Reihe) hat Apple inzwischen auf vorgestellt –schneller, leichter, flacher war stets die Devise. Mancher technischer Meilenstein, zum Beispiel die Einführung des Retina Displays 2012 oder die Integration des Fingerabdrucksensors vor einigen Monaten, wurde fast nebenbei gesetzt. Und es geht immer weiter, denn selbst mit den mittlerweile weit über eine halbe Million Apps ist der Funktionsumfang des Geräts noch lange nicht ausgereizt. Es bietet einfach unendlich viele Möglichkeiten.
Foto: Apple
Fortpflanzung
Das iPad hat für unsere mobile Welt Ähnliches getan wie das iPhone wenige Jahre zuvor. Gibt es heute Tablets in jeder Größe, jeder Preisklasse, von jedem Hersteller, überall – von Amazon über den Elektrofachmarkt bis zum Discounter – zu kaufen, gab es vor dem iPad … nichts. Hätte es den Markt nicht eröffnet und geebnet, wer weiß, vielleicht gäbe es die Geräteklasse Tablet dann heute gar nicht. Denn egal, ob Du heute ein iPad, ein Surface, ein Android- oder anderes Tablet Dein Eigen nennst – sein Vater ist das iPad.