Mann checkt die Instagram-App auf seinem Smartphone.

Wohin mit dem Appfall? Systementschlackung für Android und iOS

Es gehört dazu wie die Löch­er im Käse, der Beipackzettel bei Medika­menten oder die Pelle der Weiswurst: Mit dem Kauf eines Smart­phones bekommst Du jede Menge vorin­stal­lierte Apps, die eigentlich kein Men­sch braucht. Manchen mit­geliefer­ten App­fall kannst Du bedenken­los entsor­gen und damit wertvollen Spe­icher­platz sparen.

Son­der­müll: Unnütze Dien­st­pro­gramme

Das Dein­stal­lieren herun­terge­laden­er Apps ist in der Regel sowohl bei Android, als auch iOS-Sys­te­men ein Kinder­spiel. Eben­so lassen sich bei Android-Geräten einige vorin­stal­lierte Dien­st­pro­gramme prob­lem­los ent­fer­nen. Dazu zählen zum Beispiel Cha­tOn, Alarmwid­get, Blurb, Flip­board, Eras­er, Tri­pAd­vi­sor und unzäh­lige mehr. Eine umfan­gre­iche Liste von Pro­gram­men, die im Nor­mal­fall ohne neg­a­tive Auswirkun­gen ent­fer­nt wer­den kön­nen, hat Net­zwelt erstellt. Diese löschbaren Anwen­dun­gen sind bei Android sog­ar gewis­ser­maßen als „Müll“ vor­sortiert. Denn sie sind unter dem Menüpunkt „Apps deinstallieren/deaktivieren“ gekennze­ich­net und lassen sich so ein­fach ent­fer­nen. Bei anderen Sys­tem­pro­gram­men, deren Rel­e­vanz eben­so wenig ersichtlich scheint, ist diese Funk­tion nicht gegeben.

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App­fall durch die Hin­tertür entsor­gen?

Will man Bal­last loswer­den, der von den Her­stellern serien­mäßig ges­per­rt ist, bedarf es an Root­er-Recht­en, die einen voll­ständi­gen Zugriff ermöglichen. Mit­tler­weile gibt es einige Soft­warelö­sun­gen und eigene Apps, die das Entsor­gen von soge­nan­nter Bloat­ware erle­ichtern - zum Beispiel Kingo Android Root oder Root Explor­er. Pir­i­form hat ein mobiles Cclean­er-Tool für Android 1.07 entwick­elt. Auch hier bedarf es jedoch eines gerooteten Gerätes, um Sys­tem-Apps zu dein­stal­lieren. Die Anwen­dung Preloadinstaller.apk sorgt zudem dafür, dass einige erfol­gre­ich ent­fer­nte Apps beim näch­sten Sys­tem­start automa­tisch neu instal­liert wer­den. Diese sollte daher gelöscht wer­den, wenn Du Dein Smart­phone dauer­haft entrüm­peln willst.

Das Rooten ist, wie jed­er Ein­griff am offe­nen Herzen, nicht ohne Risiko. Die voll­ständi­ge Zugangs­macht ver­leit­et zum Löschen von ver­meintlich nut­zlosen Anwen­dun­gen, die für den Sys­te­mor­gan­is­mus leben­snotwendig sein kön­nen. Zudem find­en sich einige vorin­stal­lierte Anwen­dun­gen nicht im Google Play Store und kön­nen im Nach­hinein nicht wieder instal­liert wer­den. Das Aus­mis­ten von Sys­tem-Anwen­dun­gen, zu denen man nur über das Rooten befähigt ist, ist dem­nach nicht rat­sam, wenn nicht ger­ade IT-Spezial­is­ten am Werk sind.

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Aufräu­men statt weg­w­er­fen

Apple erschw­ert es seinen Nutzern offen­bar ganz bewusst, Ord­nung in das App-Chaos zu brin­gen. Anwen­dun­gen, die herun­terge­laden wur­den, lassen sich per Antip­pen eben­so ein­fach wie bei Android-Geräten löschen. Andere, nicht sys­tem­rel­e­vante Dien­st­pro­gramme wie die Aktien-App, Kom­pass, Pass­book, Face­Time, Zeitungskiosk, iTunes Store, Game­cen­ter oder neuerd­ings auch die Apple­WatchApp kön­nen hinge­gen tat­säch­lich nicht ent­fer­nt wer­den. Beim Antip­pen wack­elt das Sym­bol zwar, das bekan­nte „X“ zum Löschen fehlt allerd­ings. Bei iOS-Geräten lautet daher das Mot­to: Aufräu­men statt weg­w­er­fen. Zum Beispiel kann ein Ord­ner mit allen ungenutzten Apps angelegt wer­den. Um den Home­screen zu entrüm­peln, kannst Du ungenutzte Anwen­dun­gen auch ver­steck­en. Kon­nte man bei früheren Mod­ellen noch Hide Apps anwen­den, müssen Nutzer des iOS 8 auch dafür zu einem Trick greifen, der Geduld und Feinge­fühl erfordert. Um Anwen­dun­gen dauer­haft zu ent­fer­nen, müsste das Sys­tem gek­nackt wer­den. Bei iOS-Geräten spricht man hier wohl berechtigter Weise von Jail­breaks. Zu diesen „Gefäng­nisaus­brüchen“ gibt es eben­falls einige Anleitun­gen im Netz. Empfehlun­gen für das  nicht-autorisierte Ent­fer­nen von Sys­tem­pro­gram­men wer­den dort allerd­ings keine aus­ge­sprochen. Wer nicht ger­ade freiberu­flich­er Hack­er ist, sollte lieber beim App-Ver­steck­spiel bleiben.

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