Mann checkt die Instagram-App auf seinem Smartphone.

MyFoodHero: Lebensmittel retten statt wegwerfen

Viele Lebens­mit­tel aus dem Einzel­han­del lan­den lei­der immer noch in der Tonne, obwohl sie an ander­er Stelle gut gebraucht wer­den. Genau hier set­zt MyFood­Hero an: Per App kön­nen Lebens­mit­tel-Anbi­eter ihre Waren noch geziel­ter an den Mann brin­gen und so der Lebens­mit­telver­schwen­dung Ein­halt gebi­eten.

Dass so viele Lebens­mit­tel in der Tonne lan­den, hat unter­schiedliche Gründe wie Überka­paz­itäten oder dem bevorste­hen­den Ablauf des Min­desthalt­barkeits­da­tums. Das ist zum einen eine Belas­tung für Men­sch und Umwelt. Zum anderen beschert die Lebens­mit­telver­schwen­dung den Einzel­han­del­sun­ternehmen jährlich große Umsatzein­bußen. MyFood­Hero will dem ent­ge­gen­wirken. Und so sieht das aus:

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MyFood­Hero ist eine App für lokale und regionale Lebens­mit­te­lange­bote, die Anbi­etern dabei helfen soll, neue Kun­den zu erre­ichen und so zusät­zlichen Umsatz zu gener­ieren. Gle­ichzeit­ig hil­ft sie Kun­den jedoch auch dabei, Geld zu sparen und trägt zur Reduzierung der Lebens­mit­telver­schwen­dung bei.

Interview

Wie sind Sie auf die Idee für Ihr Produkt gekommen? Was war Ihre Motivation?

Die Studie „Ermit­tlung der wegge­wor­fe­nen Lebens­mit­tel­men­gen und Vorschläge zur Ver­min­derung der Weg­w­er­frate bei Lebens­mit­teln in Deutsch­land“ der Uni­ver­sität Stuttgart errech­nete, dass Indus­trie, Han­del, Großver­brauch­er und Pri­vathaushalte jährlich knapp elf Mil­lio­nen Ton­nen Lebens­mit­tel als Abfall entsor­gen. Im Bere­ich des Han­dels in Deutsch­land ergeben sich somit rund 550.000 Ton­nen pro Jahr.

Auf Basis dieser Dat­en haben wir mit poten­tiellen Usern und möglichen Part­nern aus dem Lebens­mit­teleinzel­han­del über die jew­eils beste­hende Aus­gangslage gesprochen. Als Resul­tat erhiel­ten wir, dass es bis dato keine ein­fach zu bedi­enende Möglichkeit gibt, über die Pro­duk­te des Lebens­mit­teleinzel­han­dels zu informieren und welche Fak­toren dabei für die Händler rel­e­vant sind. Eben­falls lern­ten wir die unter­schiedlichen Bedürfnisse und Ide­alvorstel­lun­gen der User ken­nen und brin­gen auf MyFood­Hero nun bei­de Seit­en zusam­men.

Die Moti­va­tion für uns liegt darin, eine dig­i­tale Lösung für Lebens­mit­tel-Käufer und Anbi­eter zu entwick­eln, um damit eine Verän­derung im Kaufver­hal­ten zu unter­stützen. Für viele User wächst der Wun­sch nach bedarf­s­gerechtem Kon­sum von Lebens­mit­tel und nahezu 100% der von uns befragten Per­so­n­en stört es per­sön­lich, dass sie zu viele Lebens­mit­tel unver­braucht entsor­gen. Ökonomis­che und ökol­o­gis­che Moti­va­toren find­en sich auch auf der Anbi­eter­seite wieder, die ihrer­seits ide­al­er­weise alle Pro­duk­te verkaufen kön­nen, anstatt sie entsor­gen zu müssen. Mit MyFood­Hero möcht­en wir jedem Part­ner und User gle­icher­maßen die Chance geben, eine nach­haltige Idee nicht nur selb­st zu unter­stützen, son­dern auch im per­sön­lichen Umfeld zu teilen und weit­ere Food­Heroes zu begeis­tern.

Was ist das Alleinstellungsmerkmal Ihres Produktes?

MyFood­Hero befähigt jeden Lebens­mit­te­lan­bi­eter und -händler dazu, über seine Ange­bote region­al und in Echtzeit die entsprechend rel­e­vante Ziel­gruppe gezielt zu informieren. Ins­beson­dere der Abverkauf von Überka­paz­itäten und Lebens­mit­teln mit kurz­er Restverkauf­szeit kann damit pos­i­tiv ges­teuert wer­den.

Was ist Ihre Zielgruppe? Wen möchten Sie mit Ihrem Produkt erreichen?

Myfood­Hero ver­ste­ht sich als Schnittstelle zwis­chen dem Lebens­mit­tel­han­del und dem End­kun­den.

Mit MyFood­Hero stellen wir nicht nur den großen Lebens­mit­teleinzel­han­dels­ket­ten, son­dern auch lokalen Händlern und regionalen Direk­tver­mark­tern ein unkom­pliziertes, effek­tives und inno­v­a­tives Mar­ket­ing­tool zur Ver­fü­gung. Anbi­etern und Händlern von Lebens­mit­teln kön­nen durch den Gebrauch ihre Effizienz steigern und nach­haltig weniger Lebens­mit­tel unverkauft entsor­gen müssen.

Mit MyFood­Hero sprechen wir unter­schiedliche Kon­sumenten­typen an. Diejeni­gen Kon­sumenten, die preis­be­wusst einkaufen möcht­en, bieten wir die Möglichkeit, sich ein­fach und schnell über gün­stige Lebens­mit­te­lange­bote in der Nähe zu informieren. Die nach­haltig ori­en­tierten Kon­sumenten find­en gezielt die ange­bote­nen Lebens­mit­tel, die ihren per­sön­lichen und indi­vidu­ellen Vor­lieben entsprechen. Für Förder­er und Genießer von region­al erzeugten Pro­duk­ten beste­ht die Möglichkeit, genau die Ange­bote zu erhal­ten, die max­i­mal in einem Umkreis von bis zu 25 Km ihren Ursprung haben. Durch ein indi­vidu­elles Such­pro­fil ermöglichen wir jedem User der Anwen­dung, die für ihn passenden Ange­bote zu erhal­ten.

Was ist der nächste Schritt Ihrer Unternehmung? Was sind Ihre Ziele für die Zukunft?

In Q1 2017 wer­den wir den Launch des Web­clients und der Apps vol­lziehen. Im Anschluss dessen ste­ht der deutsch­landweite Mark­tein­tritt im Fokus, den wir ab 2019 dann auch auf angren­zende Län­der erweit­ern möcht­en.

Die Finanzierungsrunde für die kurzfristi­gen Schritte möcht­en wir zunächst abschließen, sind dahinge­hend aktuell noch für Gespräche offen, um passende Part­ner mit an Bord zu nehmen. Eben­falls möcht­en wir eine offene Schlüs­sel­po­si­tion im Mar­ket­ing beset­zen, das Entwick­lerteam ver­stärken und den Ver­trieb sukzes­sive auf­bauen.

Was macht für Sie die Startup-Szene aus?

Bewe­gung, Kreativ­ität, Net­zw­erk und viele Kuriositäten. Ich finde es immer wieder erfrischend, mich mit anderen Grün­dern auszu­tauschen, das Mind­set zum einen zu chal­len­gen und zum anderen die Hin­ter­gründe und Lösungsan­sätze ken­nen­zuler­nen.

Die Szene wird aus mein­er Sicht stark von den per­sön­lichen Net­zw­erken geprägt und genau darin liegen die Möglichkeit­en und Chan­cen. Ob der Zugang zu Inve­storen, Team­mit­gliedern oder poten­tiellen Kun­den – die richti­gen Tele­fon­num­mern im Smart­phone zu haben, ist ein Schlüs­se­lele­ment für den Erfolg.

Let­ztlich gibt es viele gute Ideen, jedoch wenige ganzheitliche Geschäft­skonzepte, die aus der Masse den Durch­bruch schaf­fen. Und die Band­bre­ite dabei ist enorm. Von der roman­tis­chen teils Klis­chees erfül­len­den Start-Up Vorstel­lung, jeden Tag lächel­nd mit ein­er Club-Mate bewaffnet den Tag ganz lock­er um 11 Uhr zu begin­nen und easy zu schauen, wohin die Reise geht, bis zum knall­hart expo­nen­tiell wach­senden dis­rup­tiv­en Mark­tverän­der­er mit High-Poten­tial Grün­derteam und 100 Punk­te Score in der Rubrik „Das ide­ale Start-Up“ gibt es viele Kon­stel­la­tio­nen, aber wenig erfol­gre­iche. Auf Nach­frage scheint es jedoch fast allen Akteuren immer gut zu gehen und häu­fig schaus­piel­haft aufge­set­zt eint sich der Sprachge­brauch. Wirk­lich ehrliche Gespräche stechen dabei her­aus und sind daher für mich jedes Mal wieder ein schönes Tageshigh­light.

Span­nend ist ins­beson­dere, in jedem Inve­storenge­spräch zu ergrün­den, welch­es Bild der Investor in mir, meinem Team und dem Konzept sieht. Sieht er in uns ein langfristiges Vorhaben, welch­es der­jenige aus ver­schiede­nen Grün­den unter­stützen möchte, oder sind wir das zu mäs­tende Nutzti­er, das ren­di­te­ori­en­tiert aufge­zo­gen und möglichst schnell dem Abverkauf zuge­führt wer­den soll.

Ein­prägsam sind die wech­sel­nden Ter­mine mit viel­seit­i­gen Inhal­ten, die Frei­heit sich Part­ner zu wählen und unter­schiedlich­ste Ein­drücke als Ergeb­nis von vie­len Gesprächen und lan­gen Tagen, die ein­laden den Hor­i­zont zu erweit­ern. Die Start-Up Szene - eine Szene, wie jede andere auch mit vie­len Facetten beschreib­bar und doch speziell geze­ich­net. Ich zumin­d­est möchte Sie nicht mis­sen.

Was erwarten Sie sich von der Technik der Zukunft?

Ich freue mich schon auf die autonome Fort­be­we­gung im Auto sowie die unverzügliche ziel­gerichtete Beliefer­ung von Pro­duk­ten mit­tels neuer Logis­tikkonzepte. Tech­nis­ch­er Fortschritt ermöglicht wiederum neue Geschäft­skonzepte und mehr Kom­fort im All­t­ag. Wenn ich mir per­sön­lich etwas wün­schen würde, dann wäre es eine Drohne mit Dop­pelk­a­bine und WLAN, die mich jed­erzeit und unab­hängig reisen lassen würde.

Welche Rolle wird die zunehmende Vernetzung von Mensch zu Mensch, Mensch zu Maschine und Maschine zu Maschine spielen? Welche Rolle wird sie für sie und ihre Firma spielen?

Die zunehmende Ver­net­zung ermöglicht vorder­gründig den stan­dor­tun­ab­hängi­gen Infor­ma­tion­szu­griff in Echtzeit. Natür­lich unter der Prämisse, dass der Bre­it­ban­daus­bau flächen­deck­end geglückt ist und wir die Ver­schiede­nen Vorteile auch umfänglich nutzen kön­nen. Die Inter­ak­tio­nen wer­den sich in bes­timmten Sit­u­a­tio­nen erle­ichtern, Prozesse stärk­er teilau­toma­tisieren und Aus­fal­lzeit­en reduzieren lassen.

Die Kom­mu­nika­tion zwis­chen Sender und Empfänger wird inner­halb des gesamten Sit­u­a­tion­szyk­lus im Durch­schnitt schneller wer­den, unab­hängig der Qual­ität der Ergeb­nisse. Vari­able Kosten beson­ders in inter­na­tionalen Unternehmen mit stark­er Reiseak­tiv­ität kön­nen reduziert, Unfall­risiken min­imiert, oder auch medi­zinis­che Not­fälle früher erkan­nt wer­den.

Ins­ge­samt stellt die beschle­u­nigte Reak­tions­fähigkeit aus der geziel­ten Date­nauswer­tung, basierend auf der stärk­eren Ver­net­zung, bre­ite Hand­lungs­felder bere­it. Und doch wird es let­ztlich angenehm bleiben, ein per­sön­lich­es Gespräch von Angesicht zu Angesicht zu führen. Möglicher­weise wird der per­sön­liche  Aus­tausch bspw. in Kranken­häusern oder der Pflege auch wieder befördert, weil die Ver­net­zung der Maschi­nen oder zu den Maschi­nen diesen Spiel­raum ermöglichen.

Ich sehe let­ztlich viele pos­i­tive Aspek­te und Mehrw­erte, die daraus resul­tieren kön­nen. Für unsere Entwick­lung ste­ht wie in jedem anderen Unternehmen die Her­aus­forderung im Busi­ness Devel­op­ment zu beobacht­en, Chan­cen und Risiken zu analysieren und resul­tierend Entschei­dun­gen zu tre­f­fen. Meine per­sön­liche Erwartung­shal­tung ist, dass Arbeit, Wohnort und Fam­i­lie sich bess­er vere­inen lassen.

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