Betrachtet man die Entwicklung der letzten 150 Jahre, so können die Digitalisierung und die vernetzte Industrie 4.0 als einer der wesentlichen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Umbrüche der Neuzeit gesehen werden. Ähnlich große Umbrüche brachte die Industrielle Revolution oder auch die flächendeckende Einführung von Elektrizität: Solche Neuerungen schüren Ängste, Menschen fürchten um ihre Jobs und ihre Zukunft.
Gleiches galt, als in Folge der Ölpreiskrisen in den 1970er- und 1980er-Jahren die Automatisierung als Arbeitsplatzvernichter dargestellt wurde, obwohl es eigentlich vor allem eine handfeste Wirtschaftskrise gab. Das Gegenteil der Arbeitsplatzvernichtung war letztlich der Fall – gefährliche und extrem anstrengende Tätigkeiten wurden zunehmend von Maschinen erledigt. Der allgemeine Wohlstand stieg an, ohne dass es zu (dauerhafter) Massenarbeitslosigkeit und einer vielfach befürchteten Arbeitswelt bestehend aus Maschinen und Robotern kam.
Heute werden Maschinen in der sogenannten Industrie 4.0 nicht nur elektrisch betrieben, sondern auch intelligent miteinander vernetzt. Das hebt den Begriff der Automatisierung auf eine ganz neue Stufe. Bedenkt man hierbei jedoch, dass auch Maschinen bis auf Weiteres nur so intelligent agieren können, wie man es ihnen beibringt, kann von einem vollständigen Ersetzen des Menschen als Arbeitskraft bei Weitem nicht die Rede sein.