Community Cloud – Definition, Funktionen & Vorteile

Digitales Business

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Datum 29.07.2021
Lesezeit 6 Min.

Community Cloud – Definition, Funktionen & Vorteile

Bei einer Community Cloud als Teil des Cloud Computings greifen mehrere Unternehmen auf gemeinsam genutzte und von ihnen selbst verwaltete Ressourcen zu. Hierdurch lassen sich erhebliche Effizienz-Vorteile erzielen und Kosten einsparen.

Immer mehr Anwendungen werden heutzutage in Verbindung mit oder sogar gänzlich als Cloud-Angebot ausgeführt. Ein Vorteil: Eigene Investitionen in Hard- und Software sind abgesehen vom Mietpreis für das Cloud-Angebot nicht erforderlich. Doch was ist, wenn kommerzielle Cloud-Dienstleistungen nicht exakt zum Bedürfnis der jeweiligen Branche passen? Hier kann die Community Cloud Abhilfe schaffen. Sie vereint die Vorteile von Public Clouds mit der Sicherheit von Private-Cloud- und On-Premises-Ansätzen und hilft dabei, Kosten zwischen Unternehmen aufzuteilen.

 

Community Clouds: Ein Bedürfnis, mehrere Unternehmen 

Das Angebot an Public-Cloud- und Private-Cloud-Diensten ist inzwischen wohl mindestens so vielfältig wie einst der klassische Software-Markt. Dennoch kommt es vor, dass gerade die so dringend benötigte Branchenlösung entweder als Public-Cloud-Angebot nicht existiert – oder der Umzug in eine solche aus Compliance- oder anderen Gründen nicht möglich ist. Hier kommen sogenannte Community Clouds ins Spiel.

Ähnlich wie bei einer Interessengemeinschaft („Community”) im realen Leben bündeln Community Clouds sowohl spezifisches Fachwissen, als auch Anwendungen, die für die Community-Mitglieder von Bedeutung sind. Dieses gemeinsame Interesse oder Bedürfnis kann in verschiedenen Bereichen liegen:

  • Compliance: Viele Unternehmen unterliegen gewissen Audit-Vorschriften oder tun sich schwer, die DSGVO-Vorgaben mit Hilfe von Public-Cloud-Angeboten oder im Rahmen einer Private Cloud einzuhalten. Hier kann eine Community Cloud das Mittel der Wahl sein, da das diesbezügliche Know-how geteilt werden kann.
  • Enablement: Existiert kein geeignetes Cloud-Angebot am freien Markt für die gestellten Anforderungen, kann es sinnvoll sein, die Entwicklungskosten unter mehreren Unternehmen aufzuteilen.
  • Performance: Gerade im Bereich von Echtzeitanwendungen reicht es nicht, wenn Latenzzeiten gelegentlich im mittleren zweistelligen Millisekunden-Bereich landen. Eine Private Cloud mit hochverfügbarer und hochperformanter Anbindung kann jedoch für ein einzelnes Unternehmen eine erhebliche Investition darstellen. Warum eine solche Lösung also nicht mit Anderen teilen?

 

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Die Community Cloud als spezialisiertes Public-Cloud-Angebot

Im Idealfall funktioniert die Community Cloud ähnlich wie ein (kommerzielles) Public-Cloud-Angebot: Sie ist mandantenfähig, das heißt, weitere „Kund:innen” oder Community-Mitglieder lassen sich dazuschalten und nutzen das Angebot je nach Bedarf. Im Unterschied zu Public-Cloud-Diensten können in einer Community Cloud jedoch eigene Vorgaben gemacht werden, was den Datenschutz, die Sicherheit und die Einhaltung von Richtlinien angeht.

Dieser Vorteil ist sonst eigentlich nur Private-Cloud-Lösungen vorbehalten, die aber die Verantwortung für diese Aspekte meist in die Hände eines einzelnen, betreibenden Unternehmens legen. In einer Community Cloud wird diese Last sozusagen auf mehrere Schultern verteilt.

Denkbar sind folgende Arten von Community Clouds:

  • Private/Shared: Ein Unternehmen betreibt eine Private Cloud (entweder im eigenen Rechenzentrum oder über einen Hosting Provider) und richtet diese so ein, dass sie mandantenfähig wird.
  • Hosted/Shared: Mehrere Unternehmen mieten bei einem MSP (Managed Service Provider) Cloud-Space und -Software an, die sie dann entsprechend ihren gemeinsamen Bedürfnissen anpassen und konfigurieren. 

 

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Community Clouds: Begriffliche Abgrenzung und Beispiele

Die begriffliche Abgrenzung der Community Cloud von Public-Cloud-, Private-Cloud- und Hybrid-Cloud-Angeboten ist nicht immer ganz einfach. Zunächst einmal muss zwischen mandantenfähigen Public-Cloud-Angeboten, kommerziellen Community-Cloud-Angeboten von Managed Service Providern und entsprechenden Initiativen von Unternehmen für den Eigenbedarf unterschieden werden.

Mandantenfähige Public Cloud versus Community Cloud

Ein Beispiel für ein mandantenfähiges Public-Cloud-Angebot, das zunächst verwirrend wirken kann, ist die Salesforce Community Cloud. Dieses Angebot ermöglicht es Unternehmen, Interessengemeinschaften („Communities”) im Endkundenbereich aufzubauen, ohne für diese jeweils eigene Angebote entwickeln und betreiben zu müssen. 

Hier teilen sich zwar mehrere Unternehmen dieselbe Software und passen diese individuell an – es handelt es sich aber letztlich um ein Public-Cloud-Angebot mit gewissen Zusagen, was den Umgang mit dem Datenschutz angeht und das mit firmeninternen Systemen verknüpft werden kann. Der Begriff „Community” bezieht sich hier somit mehr auf das verfolgte Ziel, als auf eine Eigenschaft der Cloud.

Community Clouds mit Managed Service Provider

Andere Community Clouds wiederum nutzen sogenannte Managed Service Provider (MSP), die meist schon einen Großteil der benötigten Funktionalität bereitstellen. Hier werden vor allem die Kosten für die gemeinsame Nutzung des Angebots und dessen individuelle Anpassung geteilt. Der MSP hingegen verfolgt in erster Linie ein kommerzielles Interesse an seinem Software-Angebot. Ein Beispiel hierfür wäre die optionale Verwendung der Alfresco Community Cloud in Microsoft Azure.

 

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Community Clouds mit Private oder Managed Hosting

Bei Community Clouds im engeren Sinne (und nicht im Sinne von Cloud-Dienstleistungen im Social-Umfeld) handelt es sich um Interessengemeinschaften, die entweder selbst hosten, oder sich gemeinsam auf einen Hosting-Dienstleister geeinigt haben. In den beiden letztgenannten Fällen gibt es normalerweise gegenseitige Transparenz zwischen den Beteiligten, was die Kostenstruktur und die Anforderungen an die Plattform angeht.

Außerdem lassen sich ohnehin so gut wie alle Cloud-Arten miteinander kombinieren, sodass es durchaus Sonderfälle wie beispielsweise die Hybrid Community Cloud geben kann: Bei dieser Sonderform einer Community Cloud werden sowohl Public-Cloud- als auch Private-Cloud-Angebote miteinander kombiniert, aber von mehreren Beteiligten finanziert und genutzt.

 

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Vorteil Community Cloud: Kostenersparnis, Flexibilität und Sicherheit

Immer dann, wenn die umfassende Bereithaltung bestimmter benötigter Aspekte der unternehmerischen Wertschöpfung betriebsintern nicht wirtschaftlich ist oder das Know-how fehlt, kann eine Community Cloud sinnvoll sein. Sie bietet gleich mehrere Vorteile, die großteils auch für die Private Cloud gelten – welche aber im Gegensatz zur Community Cloud keine geteilten Kosten und Verantwortung beinhaltet:

  • Flexibilität: Betreiber einer Community Cloud können diese jederzeit nach ihren eigenen Bedürfnissen anpassen. Ein „geht nicht” gibt es somit kaum.
  • Skalierbarkeit: Kommen neue Kunden hinzu, die ähnliche Anforderungen haben, lassen sich diese meist problemlos integrieren.
  • Verfügbarkeit: Eine Community Cloud wird meist mit bestimmten Garantien im Bereich der Verfügbarkeit, maximalen Latenzzeiten und so weiter aufgebaut. Von diesem Vorteil profitieren alle Beteiligten.
  • Sicherheit: Auch im Bereich der Sicherheit punktet die Community Cloud, da prinzipbedingt die Daten an mehreren Stellen redundant gespeichert sind. Die jeweiligen Datenbereiche der einzelnen Nutzer hingegen sind voneinander getrennt.
  • Konformität (Compliance): Anforderungen seitens der DSGVO und weitere gesetzliche Vorgaben lassen sich leichter umsetzen, wenn branchenspezifisches Know-how und beispielsweise Audit-Anforderungen bereits in der Entwicklungsphase berücksichtigt werden.
  • Entlastung des Kerngeschäfts: Unternehmen, die wichtige Aspekte ihrer Verwaltung in die Community Cloud auslagern, haben mehr Zeit für die Weiterentwicklung ihrer Produkte oder absatzfördernde Maßnahmen.
  • Preisvorteile: Schließen sich mehrere Unternehmen zu einer Bedarfsgemeinschaft zusammen, erzielen sie häufig geringere Einkaufspreise, beispielsweise beim Hosting der Community Cloud.

 

Sind Sie schon Teil einer Community-Cloud-Initiative? Welche Vorteile bietet dieser Ansatz aus Ihrer Sicht? Wir sind gespannt auf Ihren Kommentar.

 


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