Menschen in einem Coworking Space
Digitalisierung

Was ist Coworking: Arbeiten in modernen Bürogemeinschaften

Vor einigen Jahren erfasste ein Trend aus Silicon Valley nach und nach die Metropolen der Welt: Eine neue Art von Bürogemeinschaften auf Zeit. In vielen europäischen Großstädten sind seitdem sogenannte Coworking Spaces entstanden. Doch was ist Coworking eigentlich genau, und welche Vorteile hat es? Wir sind dem Phänomen für Sie einmal nachgegangen. Und dabei auf ein spannendes Vorzeigeprojekt in Köln gestoßen.

Coworking heißt soviel wie "gemeinsames Arbeiten" oder "Zusammenarbeiten": Im Silicon Valley wurde dieser Trend von Freelancern geprägt, denen im Homeoffice die Decke auf den Kopf gefallen ist. Die Idee: Wer Impulse braucht oder sich gegen das Arbeiten in der Jogginghose disziplinieren will, mietet sich in einer flexiblen Bürogemeinschaft ein. Stunden-, tage- oder wochenweise, je nach Bedarf. Im Zuge der Digitalisierung ist flexibles Arbeiten so populär wie nie.

Inhaltsverzeichnis

Die Unterschiede zur klassischen Bürogemeinschaft

Klassische Bürogemeinschaften sind weniger flexibel als moderne Coworking Spaces: In einer Bürogemeinschaft werden langfristige Mietverträge abgeschlossen. Dabei bleiben die einzelnen Mieter der Büroflächen üblicherweise unter sich. Oft werden die Modalitäten des Büroalltags vertraglich geregelt, wie etwa die Bezahlung von Nebenkosten und Büroreinigung. Falls Sie in Ihrem Unternehmen leerstehende Flächen haben, könnten Sie diese untervermieten und eine eigene Bürogemeinschaft gründen.
In einem Coworking Space dagegen sind die Mietverhältnisse kurzfristiger Natur. Je nach Anbieter gibt es unterschiedliche Modelle: Laufzeit-Modelle, Tageskarten oder andere Abonnements. Es können Tische gemietet werden, oder Büros mit einem oder mehreren Sitzplätzen. Teilweise kann auch die IT-Ausstattung wie beispielsweise Telefone gemietet werden – das alles hängt vom Standort und dem Anbieter ab. In vielen Coworking Spaces gibt es Meetingräume, die bei Bedarf ebenfalls gemietet werden können.
Die Unterschiede betreffen jedoch nicht allein die Mietdauer und -modalitäten, sondern auch das Miteinander: In einer klassischen Bürogemeinschaft bleiben die Mieter üblicherweise für sich. In Coworking Spaces gehört dagegen die Begegnung mit den anderen Mietern zum Konzept. Offene Gemeinschaftsbereiche im Stil von Coffeeshops laden zu Smalltalk und Kennenlernen ein.
Team aus 2 jungen Männern und einer Frau arbeitet an einem Tisch
Coworking kann inspirieren – und Sie können sogar neue Mitstreiter für Ihr Projekt finden.

Wer nutzt Coworking Spaces: Welche Menschen arbeiten in den gemeinsamen Büros?

In modernen Coworking Spaces finden sich ganz unterschiedliche Menschen: Freelancer, junge Gründer und Start-ups mit kleinen Teams, genauso wie ältere Manager, die sich nochmal neu erfinden wollen. Es gibt Studenten, die sich für ihre Masterarbeit in einem Coworking-Büro einmieten, um dem Trubel ihrer WG zu entgehen – oder Kreative, die sich vom bunten Gemisch der verschiedenen "Coworker" inspirieren lassen. Manche Manager nutzen Coworking, um auf längeren Geschäftsreisen liegengebliebene Dinge aufzuarbeiten. Ebenso unterschiedlich, wie die Gründe für das Arbeiten im Coworking Space, sind die Berufe der Mieter: Darunter sind beispielsweise Programmierer, Designer, Texter oder Vertriebsprofis.
Junge Geschäftsfrau telefoniert am Schreibtisch

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Die Vorteile von Coworking: So profitieren Sie davon

Ein Coworking Space bietet zunächst eine gute Infrastruktur: Schnelles Internet, leistungsstarke Drucker, Kaffee und Softdrinks. Meetingräume können in der Regel ebenfalls gebucht werden. Alles Dinge, um die Sie sich im Homeoffice selbst kümmern müssen – und auch bei einer Unternehmensgründung muss eine solche Infrastruktur erst einmal aufgebaut werden.
Außerdem gibt es eine "respektable" Geschäftsadresse inklusive, wenn man eine längere Buchungsdauer plant. Wer für seine Unternehmensgründung einen Coworking Space nutzt, kann zudem ganz flexibel auf Veränderungen eingehen: Kommen mehr Mitarbeiter dazu, kann einfach ein zusätzlicher Raum gebucht werden.
Coworking-Büros liefern jedoch nicht nur die Infrastruktur in Form von Arbeitsplätzen mit Internetzugang und Besprechungsräumen. Im kommunikativen Ökosystem von Start-ups und Freelancern ist die Vernetzung zu anderen Gründern, Experten und Investoren wichtig: Die Arbeit in einer Coworking-Umgebung bietet eine gute Gelegenheit, um passende Mitstreiter und Kontakte für die eigenen Projekte zu finden.
Einige Coworking-Anbieter veranstalten Workshops, Events und Vorträge, um die einzelnen Gründer, Freiberufler und Teams miteinander zu vernetzen. Dort können Sie gleichgesinnte Menschen treffen, um sich gegenseitig zu helfen und zu motivieren.
Motivation, Disziplin und wertvolle neue Kontakte gehören zu den wichtigsten Vorteilen, die ein Aufenthalt im Coworking Space mit sich bringt.

Was sind die Nachteile: Nicht jeder arbeitet gut im Coworking Space

Die moderne, offene Form der Zusammenarbeit ist bei allen guten Seiten nicht für jeden Persönlichkeitstyp und auch nicht für jede Arbeit geeignet: 
Für sehr introvertierte Menschen, die viel Ruhe und Konzentration brauchen, bietet Coworking möglicherweise nicht genug Rückzugsmöglichkeiten. Schließlich sind die meisten Konzepte so angelegt, dass Begegnungen zum Alltag gehören und erwünscht sind. Hier ist die Empfehlung: Wenn Sie so ein Typ sind, sollten Sie vor Abschluss eines Abonnements unbedingt einen Probetag absolvieren. Prüfen Sie genau, ob Sie die Ruhe zum Arbeiten finden, die Sie persönlich brauchen. 
Ebenso gilt das, wenn Sie mit vertraulichen Daten arbeiten oder als Kreativer fürchten, dass Ihre Ideen geraubt werden könnten: Prüfen Sie, ob ein Coworking-Büro Ihren Ansprüchen genügen kann. Dazu gehört etwa ein Arbeitsplatz, der sicht- und schallgeschützt ist, sowie ein abschließbarer Arbeitsbereich. Bei der Arbeit mit vertraulichen Daten kommt möglicherweise noch eine juristische Seite hinzu: Ist die IT-Infrastruktur für den Datenaustausch geeignet, gibt es Vorgaben, wie die Daten (gegebenenfalls physisch) gesichert werden müssen? Alle diese Fragen müssen Sie für sich individuell klären, wenn Sie über die Anmietung eines Coworking Spaces nachdenken.

Best Practice zum gemeinsamen Arbeiten in Köln: "The Ship"

"The Ship" heißt ein Neubauprojekt in Köln, das einem immer flexibler werdenden Arbeitsmodell Rechnung trägt. Es wird eines von vielen neuen Gebäuden sein, die das Konzept des digitalen Büros umsetzt und so gerade die Start-up-Szene anspricht. Das Konzept soll agiles, vernetztes Arbeiten fördern und den fließenden Übergang von Arbeits- und Privatleben in den Fokus rücken. So stehen vor allem die Bedürfnisse der Nutzer im Vordergrund.
Neben einem Café soll es eine Kita und einen Dachgarten geben. Vor allem aber wird das Gebäude vollkommen vernetzt sein. So heißt die Steuerungszentrale passend "Brain" – ein selbstlernendes System, das aus 2.500 Sensoren, mehr als 150 Zugangskontrollpunkten und 150 so genannter "Beacons" – kleine Sender und Empfänger auf Bluetooth-Basis – besteht. Beleuchtung, Sonnenschutz und Klimatechnik sollen autark gesteuert werden. Selbstverständlich erhalten alle Nutzer Zugang zu einem leistungsstarken WLAN. Der Zugang, Raumbuchungen, Medientechnik und das Desksharing selber werden über eine App gesteuert.
Ein weiteres spannendes Projekt ist Independesk: Hier finden digitale Nomaden und Anbieter flexibler Coworking-Spaces zusammen.
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Coworking in Zahlen: Mehr als nur ein Trend

Innovationen dieser Art sind mehr als nur en vogue. Schließlich werden die Mietkosten für ein eigenes Büro im Durchschnitt immer höher. Zwar ist Deutschland immer noch moderat unterwegs, aber auch hier steigen die Preise. Städte wie London oder New York zeigen eindrucksvoll, welcher Kostenfaktor die Miete darstellt. So beträgt die Miete eines 600 Quadratmeter großen Büros im Londoner Kreativstadtteil Shoreditch fast 70.000 Euro im Jahr betragen. Eine Menge Holz für ein Start-up. Das Arbeiten im Coworking Space kann demgegenüber bis zu 50 Prozent Ersparnis bringen (Quelle: Knight Frank, 2016).
So überrascht es nicht, dass die Zahl derer, die sich für die Arbeit im Coworking Space entscheiden, von weltweit noch 21.000 Menschen im Jahr 2010 auf fast 1,7 Millionen im Jahr 2018 gestiegen ist. Allein seit vergangenem Jahr ist das ein Zuwachs von fast 400.000 Menschen. Dementsprechend ist auch die Anzahl an verfügbarer Coworking Spaces enorm angewachsen. Waren es 2010 weltweit noch 600, sind es heute rund 19.000 (Quelle: Deskmag, 2018). Führend ist übrigens – wenig überraschend – Asien, gefolgt von den USA. Europa befindet sich erst auf dem dritten Platz, wobei London mit Abstand die meisten Coworking Spaces verfügt (Quelle: Instant Group, 2017).
Bevor die Entscheidung für ein eigenes Büro außerhalb der heimischen vier Wände fällt, sollte sich jeder Gründer also überlegen, ob Coworking nicht eine passende Alternative darstellen kann. Schließlich kann es nicht nur ökonomischer sein, sondern auch wie "The Ship" mit allem ausgestattet sein, was modernes Arbeiten verlangt.
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Eine junge Frau sitzt barfuß und lächelnd an einem Kiesstrand und hat ein Notebook auf dem Schoß

Was ist mobiles Arbeiten und wie integrieren Sie das Konzept optimal in Ihr Unternehmen?

Auch nach dem offiziellen Ende der Coronapandemie können sich viele Arbeitnehmer:innen kaum noch vorstellen, in ein klassisches Arbeitsverhältnis mit täglichem Erscheinen in einem Büro zurückzukehren. Dies sagen rund drei Viertel der in einer aktuellen Studie der Hans-Böckler-Stiftung Befragten. Moderne Arbeitsformen wie mobiles Arbeiten haben sich demnach etabliert und sind gekommen, um zu bleiben. Die in der Studie befragten Arbeitnehmer:innen möchten auch weiterhin wenigstens teilweise im Homeoffice tätig sein. Nur noch 15 Prozent geben an, dass ihren Vorgesetzten Anwesenheit vor Ort sehr wichtig sei. Vor der Pandemie waren es noch 60 Prozent. Auch im Ausland ist dieser Trend zu beobachten. Eine Studie der Europäischen Zentralbank (EZB) wiederum fand heraus, dass innerhalb der Euro-Zone rund ein Drittel der Beschäftigten auch weiterhin (noch) mehr Arbeit im Homeoffice wünschen. Als einer der Hauptgründe für das wachsende Interesse an diesem Arbeitsmodell nennt die EZB-Studie die teilweise immer länger werdenden Pendelzeiten. Arbeitnehmer:innen, die mehr als eine Stunde pro Strecke pendeln, wünschen sich im Schnitt bis zu zehn Homeoffice-Tage pro Monat. Doch mobiles Arbeiten ist nicht dasselbe wie Homeoffice oder Telearbeit. Lesen Sie hier, wo die Unterschiede liegen und was es beim mobilen Arbeiten aus Sicht von Arbeitgebern zu beachten gibt.

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