

Die Verbesserung der Energieeffizienz hat bei Unternehmen aktuell oberste Priorität. Klimawandel und Energiewende hatten das Thema bereits auf die Agenda vieler Firmen gesetzt; durch den Ukrainekrieg und die damit einhergehenden Steigerungen der Energiekosten hat die Problematik nun existenzbedrohende Züge angenommen. Darüber hinaus hat die Bundesregierung durch die sogenannte Energieeinsparverordnung, die am 1. September 2022 in Kraft getreten ist, die Auflagen für Unternehmen nochmals drastisch verschärft. Die Verordnung soll bis zum 28. Februar 2023 gelten, wobei im September bereits eine zweite Verordnung erlassen wurde, die zwei Jahre gelten wird.
Tatsache ist, dass Unternehmen ihre Stromkosten monatlich um fünfstellige Beträge senken können, indem sie die Energieeffizienz verbessern – und das schon mit ein paar einfachen Maßnahmen. Doch was genau ist zu tun, um die eigene Energieeffizienz zu verbessern und die Energiekosten kurz- bis mittelfristig zu reduzieren? Wichtig ist zunächst, zwischen Strukturen, Systemen und Prozessen zu unterscheiden. Strukturelle Aspekte sind in der Regel schwerer anzupassen, da sie sich zum Beispiel auf die Art der Energieversorgung beziehen. Systeme – also die im Unternehmen eingesetzten Maschinen und Geräte – benötigen für ihre Anpassung normalerweise Zeit und Investitionen, können aber in besonderen Fällen auch durch gezielte Retrofitting-Maßnahmen erneuert werden. Prozesse sind meistens flexibler: Schließlich spielt das menschliche Verhalten hier eine entscheidende Rolle.
Sie wollen mehr erfahren? Wir präsentieren Ihnen 5 Maßnahmen zur Reduzierung der Energiekosten, die Unternehmen kurz- oder mittelfristig umsetzen können:
Unternehmen können ihre Stromkosten monatlich um fünfstellige Beträge senken, indem sie die Energieeffizienz verbessern.
Dass durch Anpassungen der elektrischen Beleuchtung bedeutende Einsparungen möglich sind – die Deutsche Energie-Agentur (dena) spricht von einer Verringerung der Energiekosten um bis zu 70 Prozent – sollte den meisten Unternehmen inzwischen geläufig sein. Trotzdem gibt es hier oft noch Luft nach oben: Moderne LED-Lampen ermöglichen bedeutende Einsparungen, selbst gegenüber herkömmlichen Energiesparlampen, und haben eine beeindruckende Lebensdauer.
Bis zu 20.000 Stunden Brenndauer können die meisten LED-Lampen leisten, das sind volle zwei Jahre Licht ohne Unterbrechung und doppelt so viele Stunden wie bei einer Energiesparlampe. Auch intelligente Sensoren, die Lichter automatisch ausschalten, wenn sich keiner im Raum befindet, können die Energiebilanz spürbar verbessern.
Ein nach wie vor unterschätzter Energiefresser ist der sogenannte Standby-Modus, der bei den allermeisten elektronischen Geräten zum Einsatz kommt. Allein der Verzicht auf Stand-by kann bei vielen Geräten den Stromverbrauch bereits um zehn Prozent senken. Größere Geräte wie Drucker oder externe Bildschirme sollten deshalb grundsätzlich immer vollständig ausgeschaltet werden, wenn sie niemand nutzt.
Auch kleines Elektrozubehör sollte nicht vergessen werden – Ladegeräte und Adapter verbrauchen nämlich ständig Strom, solange sie am Netz angeschlossen sind. Steckerleisten mit On-off-Funktion können eine sinnvolle Anschaffung sein, um diese versteckten Kosten in den Griff zu bekommen. Vor allem in Büros sollte darauf geachtet werden, dass übers Wochenende nicht unnötigerweise Strom fließt.
Einfache Maßnahmen, große Wirkung: Schon mit kleinen Eingriffen sind bedeutende Energieeinsparungen möglich.
Einfache Maßnahmen, große Wirkung: Schon mit kleinen Eingriffen sind bedeutende Energieeinsparungen möglich.
Besonders im produzierenden Gewerbe entsteht ein Großteil des Stromverbrauchs durch den Betrieb von Maschinen. Unternehmen sollten deshalb besonders ältere Geräte im Blick haben und Stromfresser identifizieren. Oft kann eine anormale Zunahme des Energiebedarfs auch einen Defekt signalisieren – wird solch ein Anstieg schnell erkannt, kann das Unternehmen im Idealfall sogar rechtzeitig gegensteuern und einen Maschinenausfall vermeiden. So senken Sie nicht nur die Energiekosten, sondern verbessern auch die Effizienz der Maschinen bei gleichzeitiger Verringerung ihrer Wartungskosten.
Eine genaue Messung des Stromverbrauchs ist entscheidend, um die Energieeffizienz im Unternehmen verbessern und Energiekosten senken zu können. Nur so können Verbrauchsspitzen zeitlich und räumlich erfasst und Einsparungspotenziale identifiziert werden. Während es für manche Unternehmen ausreichen kann, regelmäßige Messungen durchzuführen, wird sich bei anderen die Frage stellen, ob eine dauerhafte Verbrauchsüberwachung die bessere Option ist. Die Möglichkeit der Fernauslese kann für manche Firmen zusätzlich relevant sein.
Im Idealfall kann eine solche Messung alle Anforderungen nach Paragraf 8a des Gesetzes über Energiedienstleistungen und andere Energieeffizienzmaßnahmen (EDL-G) erfüllen, insbesondere jene der DIN EN 16247. Seit 2015 sind sogenannte Energieaudits für größere Unternehmen nämlich Pflicht.
Durch genaue Messungen können Stromfresser identifiziert und der Energieverbrauch gesenkt werden.
Durch genaue Messungen können Stromfresser identifiziert und der Energieverbrauch gesenkt werden.
Ein weiterer Bereich, in dem für Unternehmen bedeutende Einsparungen möglich sind, ist die Beheizung von Gebäuden. Dabei bieten sich verschiedene Optionen: Zum Beispiel kann die Wärmeverteilung durch einen hydraulischen Abgleich optimiert werden. In kurzer Zeit und für wenig Geld umsetzbar, soll diese Maßnahme für größere Gebäude ohnehin Pflicht werden – so sieht es die zweite Energieeinsparverordnung der Regierung vor, die im Oktober in Kraft getreten ist.
Eine weitere Möglichkeit ist die Installierung einer Hocheffizienzpumpe nach EU-Ökodesign-Richtlinien. Solche Heizungspumpen sind wesentlich sparsamer im Verbrauch als ältere Modelle, die oft zu wahren Stromfressern werden können.
Um die oben genannten Schritte zielgerecht und effektiv zu implementieren, kann es sinnvoll sein, eine Digitalisierung des firmeninternen Energiemanagements in Erwägung zu ziehen. Dabei können Unternehmen auf verschiede Optionen zurückgreifen.
Zum Beispiel die Energiedatenmanagement-Lösung (EDM) von Vodafone Business, mit der Unternehmen ihren Energieverbrauch exakt verfolgen können. Dabei wird an den verschiedenen Standorten ein skalierbares System installiert, bestehend aus geeigneten Messtechnologien und Datenloggern.
Transparenz schafft auch die einfache Plug-and-Play-Lösung Modbus Cloud Connect von Vodafone und grandcentrix. Das Produkt bildet die digitale Brücke zwischen Modbus-RTU-Geräten und der Cloud-Infrastruktur des Unternehmens. Maschinen und Anlagen bekommen somit dank einfachem Retrofitting einen IoT Upgrade.
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