

Gemeinsam mit Unternehmen, Policymakern und Gesellschaft ein klimaneutrales Wirtschaften möglich werden zu lassen steht im Zentrum der Arbeit von Stefan M. Büttner, Leiter Global Strategy & Impact beim Institut für Energieeffizienz in der Produktion (EEP) sowie Autor, Speaker und Vorsitzender diverser UN-Arbeitsgruppen.
Energieeffizienzmaßnahmen sind häufig keine Frage des Budgets, sondern des Wissens, da es für viele Unternehmen bedeutet, in unbekannte Bereiche vordringen zu müssen, sagt Stefan M. Büttner. Hier verrät er uns, welche Vorteile erfolgreiches Energiemanagement Unternehmen bringt.
Lohnend ist es prinzipiell für jedes Unternehmen, denn nur so können Anomalien im Verbrauch einfacher erkannt und Effizienzpotenziale aufgedeckt werden. Außerdem ermöglicht das digitale Energiemanagement, Prozesse bedarfsgerecht anzupassen, aktives Lastenmanagement zu betreiben und erneuerbare Energien sowie Speicher sinnvoll zu integrieren. Auch erleichtert es die Erstellung von Nachhaltigkeitsberichten, da Firmen mit seiner Hilfe aus einer Vielzahl von möglichen Effizienzmaßnahmen die passende Konstellation errechnen können. Einen Audit kann das nicht ersetzen, aber dessen Nützlichkeit steigern, da Potenziale leichter identifiziert werden und das Risiko sinkt, etwas Lohnenswertes zu übersehen.
In einer Studie für das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) haben wir 2017 ein technisches Einsparpotenzial der Top Ten der marktverfügbaren Innovationen festgestellt: Etwa ein Drittel des Gesamtverbrauchs im industriellen Sektor macht es aus. Die Fortschritte bei vielen Technologien und digitalen Lösungen in den letzten Jahren dürften das Einsparpotenzial nochmals erhöht haben.
Das Energiemanagement sollte so flexibel wie möglich aufgebaut werden und nicht von der Konfiguration der Produktion abhängig sein. Es kann so auch funktionieren, wenn andere Maschinen eingesetzt werden oder sich die Nutzungsweise ändert. Ebenso wichtig ist es, von vornherein die Sicherheit mitzudenken, um etwa gegenüber Hackerangriffen gewappnet zu sein. Der Austausch mit anderen Energiemanager:innen kann da sehr helfen. Letztlich ist jedoch die menschliche Komponente entscheidend, also dass Mitarbeitende abgeholt werden, um mitzuziehen und mitzuwirken.
Unternehmen, die ihre Energieeffizienz verbessern wollen, brauchen transparente und zuverlässige Daten.
Unternehmen, die ihre Energieeffizienz verbessern wollen, brauchen transparente und zuverlässige Daten.
Das ist wie auf einem Roadtrip. Nur wenn ich weiß, wo ich mich befinde, kann ich eine effektive Route zu meinem Ziel finden. Ohne Bezugspunkte oder durch falsche Annahmen kann man sich sehr schnell auf einer falschen Strecke befinden. Das ist beim Energiemanagement im Grunde genauso.
Generell ist Energieeffizienz komplex. Es ist schwer, sich bei diesem Facettenreichtum überall auszukennen. Das betrifft aktuell vor allem den Bereich der Abwärmenutzung, in dem Fachleute fehlen, die helfen könnten, Potenziale zu erfassen und zu nutzen, auch, um der Gaskrise zu begegnen. Die eingeschränkte Verfügbarkeit von Material und Installateur:innen erschwert es zusätzlich, Maßnahmen umzusetzen.
Wenn mein Energiekostenanteil im Unternehmen bislang vergleichsweise klein war, habe ich außerdem womöglich niemanden, der sich auskennt. Insofern erscheint es häufig leichter, den Umsatz zu erhöhen, um Mehrkosten für Energie auszugleichen, als in funktionierende Prozesse einzugreifen. Deswegen bleibt es dann oft bei den sogenannten Hilfsprozessen wie Beleuchtung oder Wärmebereitstellung. Aber die aktuelle Krise ändert unter Umständen etwas daran.
Energieeffizienz und Nachhaltigkeit gehen Hand in Hand.
Energieeffizienz und Nachhaltigkeit gehen Hand in Hand.
Der Industriesektor ist sehr divers, die Top-Five-Maßnahmen hängen also stark davon ab, was mein Unternehmen herstellt, welche Energieträger ich einsetze und wie energieintensiv ich wirtschafte. Insofern sind meine Top Five folgende allgemeine Schritte:
Mit IoT zum Erfolg