

Digitale Bildungsangebote? Gibt es in Deutschland viel zu wenig, sagt Verena Pausder, gefeierte Unternehmerin und gefragte Digitalisierungsexpertin. Und das sei nicht die einzige Baustelle, beteuerte die gebürtige Hamburgerin auf den Vodafone eleVation Days. Wir haben die drei Kernpunkte ihrer „Agenda für das neue Land“ hier stichpunktartig zusammengefasst.
… ist nicht nur Pausders Kernthema, für das sie sich seit Jahren mit Leidenschaft einsetzt, sondern in ihren Augen auch einer der wichtigsten Schalthebel, um Deutschlands Position als innovative Wirtschaftsmacht für die Zukunft zu sichern. Ihr Vorschlag an die Politik: Hört auf Eltern, Kinder und Lehrkräfte! Die Betroffenen seien nämlich am ehesten in der Lage, ihre Bedürfnisse zu artikulieren. Darüber hinaus prangert sie die bürokratischen Strukturen an, die beispielsweise zu ständigen Konflikten zwischen Bund und Ländern führen – und die Umsetzung einer angemessenen Bildungspolitik oft erschweren. Dem könne beispielsweise durch Gründung eines „Ministeriums für Digitalisierung“ und durch Entschlackung der Curricula entgegengewirkt werden.
„Fehlerkultur“ und „Deutsch“ – ein Widerspruch? Zumindest sei der Mut, zu experimentieren und Fehler zu machen, hierzulande noch viel zu wenig ausgeprägt, behauptet Pausder. Digitalisierung lasse sich eben nicht mit deutscher Gründlichkeit planen und dann ein für alle Mal umsetzen, sondern sei ein Prozess, der Experimentierfreudigkeit und eine offene Unternehmenskultur erfordere. Dafür sei ein „Sandkasten“ notwendig, in dem Akteure aus Wirtschaft, Forschung und Politik neue Dinge ausprobieren können, ohne Angst vor den Konsequenzen haben zu müssen. Berlin habe das Potenzial dazu, sei aber noch weit entfernt von amerikanischen und chinesischen Vorbildern.
Kompetenz, Kooperation und Fachkräftenachwuchs seien in Deutschland noch viel zu stark durch eine Mentalität benachteiligt, in der Hierarchiedenken und Kontrollwahn den Ton angeben, moniert Pausder. Mehr Vertrauen und weniger Micro-Controlling, mehr Kooperation und weniger Silo-Denken seien unverzichtbar, um das volle Potenzial kompetenter Arbeitskräfte auch ausschöpfen zu können. Die vergangenen Monate hätten ausreichend demonstriert, dass New Work auch jenseits des Hypes einen wertvollen Beitrag zur Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft leisten könne.