Wie können Internetsignale bei der Brandmeldung helfen?
© Aruna Seneviratne
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Brandmeldung über WLAN: Technologie erkennt Feuer anhand von Internetsignalen

Wusstest Du, dass Feuer und Rauchen­twick­lung Inter­net-Sig­nale in der Luft bee­in­flussen?  Eine neue Brand­melder-Tech­nolo­gie soll genau das aus­nutzen, um Brände frühzeit­ig zu melden. Sie soll nicht nur präzise Brände fest­stellen, son­dern auch preiswert­er sein als bish­erige Rauch­melder. Wie das Ganze funk­tion­iert, erfährst Du hier.

Wenn in einem Raum die Tem­per­atur plöt­zlich ansteigt oder es eine Rauchen­twick­lung gibt, hat dies auch Auswirkun­gen auf WLAN-Sig­nalen, die durch die Luft funken. Diese Verän­derun­gen lassen sich messen und die Dat­en dazu nutzen, Feuer­aus­brüche zu erken­nen. Ein Team aus Ingenieur:innen der Uni­ver­si­ty of New South Wales (UNSW) in Syd­ney hat damit ein neues Brand­meldesys­tem entwick­elt.

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So funktioniert der WLAN-Brandmelder

WLAN-Wellen haben unter­schiedliche Über­tra­gungs­fre­quen­zen, soge­nan­nte Sub­car­ri­er. So wie die Wellen­län­gen von Licht­strahlen durch Objek­te im Raum bee­in­flusst wer­den kön­nen, kön­nen WLAN-Fre­quen­zen eben­falls beein­trächtigt wer­den. Diese physikalis­chen Eigen­schaften macht sich das aus­tralis­che Brand­melde-Sys­tem zunutze.

„Es ist im Prinzip ganz ein­fache Schul­physik”, erk­lärte der Pro­jek­tleit­er Pro­fes­sor Aruna Senevi­ratne dem News­room der UNSW. „Wir haben einen Trans­mit­ter und einen Empfänger   und damit kön­nen wir Funksig­nale aus der Luft überwachen.” Eine Rei­he von Trans­mit­tern wird dabei in wasserdicht­en Schutzkästen an Stellen ange­bracht, wo die Überwachung stat­tfind­en soll. Bricht dort ein Feuer aus, ändert sich durch den Tem­per­at­u­ranstieg auch der Luft­druck. Dies hat Auswirkun­gen auf die WLAN-Trans­mit­tersig­nale. Die ver­bun­de­nen Empfänger reg­istri­eren diese Verän­derun­gen und lösen ein Alarm­sig­nal aus. Auf die Probe ges­tellt haben die aus­tralis­chen Ingenieur:innen ihre Tech­nolo­gie im  Syn­dey Har­bour Tun­nel, der extra für den Ver­such ges­per­rt wurde. Ein Auto wurde gezielt prä­pari­ert, sodass es prompt Feuer fing. Das Sys­tem erkan­nte dies automa­tisch und löste die Sprin­kler­an­lage aus.

Dieses spek­takuläre Exper­i­ment, sowie weit­ere Ver­such, kon­nten zeigen , dass die Verän­derun­gen der WLAN-Sig­nale stark mit der Erhöhung oder Senkung der Raumtem­per­atur zwis­chen Empfänger und Trans­mit­ter kor­re­lieren. Rauch und Gase wie Kohlen­monox­id, die bei Brän­den entste­hen, bee­in­flussen eben­falls mess­bar die Luft­dichte. Die zugrun­deliegende Soft­ware arbeit­et mit ein­er KI, die die Dat­en ständig analysiert und meldet, wenn sich ein Feuer aus­bre­it­et. Diese löst dann einen Alarm oder eine Sprin­kler­an­lage aus.

Technisches Gerät zur Branderkennung

Die Forschen­den nutzen smarte Tech­nik, um Brände rechtzeit­ig zu erken­nen. — Bild: Aruna Senevi­ratne

Günstiger und zuverlässiger als Wärmebildkameras

Bish­erige Brand­meldesys­teme, die auf Wärme­bild­kam­eras basieren, sind laut den Wissenschaftler:innen nicht immer zuver­läs­sig. Sie wür­den oft­mals falsche Alarme abgeben und kön­nten in manchen Fällen ein Feuer nicht von einem flack­ern­den Neon­licht unter­schei­den. Die neue WLAN-Tech­nolo­gie sei nicht nur wesentlich zuver­läs­siger im und präzis­er im Melden von Fehlalar­men, son­dern auch viel gün­stiger. Während spezielle Feuer­melder-Kam­eras mehrere tausend Euro kosten, kostet das inno­v­a­tive Sys­tem im Gegen­satz dazu nur unter hun­dert Euro. Dieses sei auch wesentlich pflegele­ichter als Kam­eras mit ihren empfind­lichen Lin­sen.

WLAN-Brandmelder mit vielseitigen Einsatzmöglichkeiten

Die WLAN-Brand­melder sind beson­ders für indus­trielle Gebäude wie Fab­riken und für großflächige kom­merzielle Flächen inter­es­sant. Eine Ver­wen­dung in Woh­nun­gen sei eben­falls möglich.

Die UNSW-Forscher:innen haben für ihr Sys­tem ein Patent angemeldet, und hof­fen, dass es bald dazu beitra­gen kann, Leben zu ret­ten. 

Wusstest Du, dass Brand­mel­dung über WLAN möglich ist? Schreib uns Deine Brand­schutz-Ideen in die Kom­mentare!

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