KI und smarte Technologien gegen das Bienensterben
Eine Frau wirft eine Flasche in den smarten Mülleimer Trashbot
Das Cockpit eines Teslas

The Future is Exciting: Smarte Technologien gegen das Bienensterben

Am 20. Mai 2020 ist Welt­bi­enen­tag. Die Vere­in­ten Natio­nen haben den Tag aus­gerufen, um die Bedeu­tung der Biene für unser Ökosys­tem zu verdeut­lichen. Der Rück­gang der weltweit­en Bienen­pop­u­la­tion kön­nte ver­heerende Fol­gen für Men­sch und Umwelt haben. In unser­er Rei­he #The­Fu­tureI­sEx­cit­ing stellen wir Dir heute smarte Tech­nolo­gien und Forschungsan­sätze vor, die dem Bienen­ster­ben ent­ge­gen­wirken möcht­en. Ready?

Längst schon hat sich das Image der Biene vom lästi­gen Plagegeist zum Hüter unseres Ökosys­tems gewan­delt. Seit mehreren Jahren sorgt sich die Men­schheit ern­sthaft um das Woh­lerge­hen der fleißi­gen Insek­ten. Nun steigt auch die Wis­senschaft mit ein und möchte dem Bienen­ster­ben mith­il­fe von Kün­stlich­er Intel­li­genz (KI) und ander­er smarter Tech­nolo­gien ent­ge­gen­wirken.

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Diese Bedro­hun­gen müssen Bienen wirk­lich fürcht­en

In einem unbekan­nten Land vor gar nicht allzu langer Zeit förderte man Deine Anteil­nahme am Schick­sal klein­er, frech­er, schlauer Bienen. Heute benöti­gen diese Deine Hil­fe mehr denn je. In den let­zten 100 Jahren wur­den laut der Beruf­simk­erei Kre­mer­skothen zwei Drit­tel aller Bienenkolonien Deutsch­lands vom Erd­bo­den ver­schluckt. Etwa die Hälfte der wilden Bienen­bevölkerung ste­ht auch jet­zt noch auf der Roten Liste bedro­hter Tier­arten. Denn neben Ameisen­sol­dat­en und Kreuzspin­nen kom­men die gestreiften Flu­g­in­sek­ten auch mit der glob­alen Erwär­mung, schlechter Bienen­stock-Qual­ität und den beson­ders aggres­siv­en Var­roamil­ben eher schlecht zurecht.

Da die Bienen als Bestäu­ber unent­behrlich für den Erhalt der biol­o­gis­chen Vielfalt und die Erzeu­gung pflan­zlich­er Nahrungsmit­tel sind, ist das Bienen­ster­ben nicht nur für den Men­schen eine dur­chaus ernst zu nehmende Bedro­hung. Hunger­snöte und schw­er­wiegende Schä­den in der Natur kön­nten die Folge sein. Aus diesem Grund arbeit­en gle­ich mehrere Fir­men und Wis­senschaftler weltweit an Lösun­gen gegen das Bienen­ster­ben. Das erk­lärte Ziel ist es, mith­il­fe von KI und anderen smarten Tech­nolo­gien Bienen- und somit Men­schen­leben zu ret­ten.

Weltweit­er Ein­satz für das Bienen­ret­ten

Das US-amerikanis­che Sys­tem Eye­son­hives etwa will zur Sicher­heit rund um die Uhr ein Auge auf die Aktiv­ität der bedro­ht­en Honig­pro­duzen­ten wer­fen, während die solar­be­triebene Buzzbox die Geräuschkulisse der betrieb­samen Bienen­städte zum Unter­suchungs­ge­gen­stand erk­lärt hat. Auch ein direkt an den Insek­ten befes­tigter Mikrochip kön­nte wichtige Infor­ma­tio­nen über deren Wohlbefind­en liefern. Soll­ten alle Ret­tungs­be­stre­bun­gen erfol­g­los bleiben, arbeit­et die japanis­che Forschung­sor­gan­i­sa­tion AIST bere­its an ein­er alter­na­tiv­en Bestäubungsmeth­ode: Eine KI-betriebene Minidrohne soll Pollen von Blüte zu Blüte tra­gen. Noch aber kann ein glob­ales Bienen­ster­ben hof­fentlich ver­hin­dert wer­den.

Deutsches Start-up entwick­elt Big Broth­er im Bienen­stock

Apic.ai nen­nt sich die Karl­sruher Neu­grün­dung rund um CEO Katha­ri­na Schmidt, Imk­erin in der vierten Gen­er­a­tion. Mehrere Preise und Fördergelder haben die Jun­gun­ternehmer mit ihrer Idee zur KI-gestützten Beobach­tung der Bienen­bevölkerung bere­its einge­sam­melt und wollen ihr Mit­tel gegen das Bienen­ster­ben und für eine gesün­dere Umwelt in nicht allzu fern­er Zukun­ft in allen Bienen­stöck­en Deutsch­lands imple­men­tieren. Denn anders als bei der herkömm­lichen Daten­er­fas­sung durch das Deutsche Bienen Mon­i­tor­ing (DeBi­Mo) soll auch der Imk­er einen direk­ten Nutzen aus dem Pro­jekt ziehen.

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Und so funk­tion­ierts: Ein klein­er, briefkas­tenähn­lich­er Appa­rat am Ein- und Aus­gang des Bienen­stocks filmt die Insek­ten bei ihrer täglichen Beschäf­ti­gung und wertet die gesam­melten Dat­en automa­tisch aus. Diese wer­den anschließend per Mobil­funk an den Imk­er sowie an eine zen­trale Daten­bank über­mit­telt. Die Anzahl und das Ver­hal­ten der Bienen, die Art und Qual­ität der Blüten­pollen – all das soll Rückschlüsse auf die Vielfalt der lokalen Fau­na und eventuelle Umwelt­prob­leme zulassen. So soll nicht nur der einzelne Bienen­stock rechtzeit­ig vor Krankheit geschützt wer­den. Auch die Auswirkun­gen von Baupro­jek­ten und Land­wirtschaft sollen sicht­bar gemacht wer­den und so frühzeit­ig den Auss­chlag für ein notwendi­ges Ein­greifen geben.

Frankre­ich: Smartes Zuhause für eine gesunde Bienen­fam­i­lie

Neben Pes­tiziden stellen die aggres­siv­en Var­roamil­ben die Haup­tur­sache des Bienen­ster­bens dar. Unbe­han­delt über­ste­ht ein befal­l­en­er Bienen­stock in der Regel kein weit­eres Jahr. Genau hier set­zt das Cocoon des franzö­sis­chen Start-ups Beel­ife an, das erst vor Kurzem bei der Con­sumer Elec­tron­ic Show (CES) in Las Vegas mit dem „Best of Inno­va­tion Award“ aus­geze­ich­net wurde. Kom­plett ohne Chemikalien will man den uner­wün­scht­en Mil­ben im smarten Bienen­stock mit aktivem Ther­mosys­tem und dem Inter­net of Things (IoT) den Garaus machen. Und die Bienen? Die müssen dabei keinen Füh­ler krüm­men.

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Vol­lau­toma­tisch soll der smarte Bienenkas­ten die Kolonie zu einem gesün­deren und pro­duk­tiv­eren Wohnort machen, indem er sich gezielt auf 42 Grad Cel­sius über­wärmt. Var­roamil­ben näm­lich kom­men mit hohen Tem­per­a­turen weniger gut zurecht als Bienen­pup­pen. Sollte es dem Bienen­nach­wuchs doch zu heiß wer­den, set­zt die einge­baute Kühlfunk­tion ein. Auch der Imk­er kann sich entspan­nt zurück­lehnen und alles über eine Fern­s­teuerung überwachen. Ist mal Not am Mann, ruft der Bienen­stock ein­fach um Hil­fe – ganz automa­tisch. Beson­ders inter­es­sant für alle Hob­by-Imk­er: Das Smart-Home für Bienen ist voraus­sichtlich ab Sep­tem­ber 2019 für 950 Euro erhältlich.

Smart-Learn­ing-Plat­tform ein­er Schweiz­er Hochschule sagt Mil­ben den Kampf an

Auch in der Schweiz kämpft man gegen das Bienen­ster­ben durch Mil­ben­be­fall. In Zusam­me­nar­beit mit dem Pro­cess­ing Lab­o­ra­to­ry 5 der Eid­genös­sis­chen Tech­nis­chen Hochschule Lau­sanne (ETHL) hat Imk­er Alain Bugnon ein Sys­tem entwick­elt, das seine Zöglinge kün­ftig schneller vor dem Angriff aggres­siv­er Var­roamil­ben schützen soll. Denn bish­er ist das Erken­nen von Mil­ben­fall eher umständlich: Auf einem Holzbrett unter dem Bienen­stock wird der gesamte Abfall gesam­melt und anschließend analysiert. Mit ein­er Größe von unter 2 Mil­lime­tern sind Mil­ben allerd­ings schw­er zu erken­nen. Nun soll eine KI dabei helfen, Fotos des Bienen­ab­falls in Sekun­den­schnelle auf die Anzahl tot­er Mil­ben zu unter­suchen und die dro­hende Gefahr so schneller und effizien­ter zu erken­nen.

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Ein Schnapp­schuss mit dem Smart­phone genügt und die Analyse-Plat­tform der Hochschule kann mit bis zu 90-prozentiger Sicher­heit sagen, ob der Bienen­stock bedro­ht ist. Noch müssen die Dat­en manuell ver­schickt wer­den, in Zukun­ft aber soll eine App Abhil­fe schaf­fen. Über einen QR-Code kön­nen die gesam­melten Infor­ma­tio­nen einzel­nen Bienen­stöck­en zuge­ord­net und gle­ichzeit­ig zen­tral gespe­ichert wer­den. Somit ist die Daten­bank der ETHL immer auf dem neuesten Stand. Dadurch soll nicht nur der einzelne Imk­er gewarnt, son­dern gle­ichzeit­ig auch die Forschung unter­stützt wer­den. Ziel ist es, durch große Daten­men­gen die Entste­hung ein­er Plage frühzeit­ig voraus­sagen zu kön­nen. Zudem hofft man, mit der neuen Plat­tform her­auszufind­en, was manche Bienen­völk­er resisten­ter macht als andere. Der Anfang eines pack­enden Sci-Fi-Block­busters?

Noch mehr span­nende Inno­va­tio­nen rund um Deine aufre­gende Zukun­ft find­est Du hier auf fea­tured und auf Youtube in unser­er Playlist „The Future is Excit­ing“.

Welche dieser smarten Tech­nolo­gien gegen das Bienen­ster­ben hat Dich am meis­ten überzeugt? Ver­rate es uns in den Kom­mentaren.

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