Ein Mann an einem Schreibtisch spricht mit den Teilnehmenden einer Videokonferenz
Unified Communication

Videokonferenzen abhalten: Diese Alternativen zu Zoom und Co. sollten Sie kennen

Internationale Teams, die rund um den Globus zusammenarbeiten, Firmen mit Mitarbeitenden im Homeoffice sowie Dienstleister, die ihre Kund:innen kurzfristig und trotzdem persönlich aus der Ferne beraten möchten: Sie alle schätzen die Vorteile von Videokonferenzen. Doch das Angebot an Software ist groß. Welche Anbieter gibt es und wie unterscheiden sich deren Videokonferenzprodukte?

Videokonferenzen sind praktisch und spätestens seit der Zeit der Corona-Pandemie in vielen Unternehmen sehr beliebt. Schnell eine Videokonferenz aufsetzen und sich aus der Ferne per Kamera und Headset zusammenschalten – das geht mit den meisten gängigen Anwendungen. Doch damit hören die Gemeinsamkeiten oft schon auf. Denn beispielsweise bei der Teilnehmeranzahl, der Übertragungsqualität sowie bei den integrierten Groupware- und Chat-Funktionen gibt es große Unterschiede zwischen den einzelnen Produkten.

Bereits kleine Probleme oder Schwächen der Videokonferenz-Software können eine produktive Teambesprechung erheblich ausbremsen. Auch der Datenschutz ist ein wichtiges Thema: Wo liegen Ihre Gesprächsdaten? Wie werden sie verschlüsselt? Stehen die Server im Inland oder im EU-Ausland? Wegen all dieser Faktoren sollten Sie Ihre Software sorgsam auswählen und verschiedene Angebote austesten, bevor sie sich für eines entscheiden.

Damit Sie nicht alle Systeme am Markt ausprobieren müssen, unterstützt Sie diese Übersicht bei Ihrer Entscheidung. Auch wenn Sie bereits ein bestimmtes Produkt einsetzen, kann Ihnen dieser Vergleich helfen. Denn möglicherweise gibt es ein anderes Produkt, das Ihre Anforderungen besser erfüllt und Ihre Meetings so produktiver und sicherer macht. Ein Vergleich lohnt sich also in jedem Fall.

Inhaltsverzeichnis

Die besten kostenpflichtigen Videokonferenz-Tools im Überblick

Sieben Videocalls pro Tag führen Arbeitnehmer:innen in Deutschland im Durchschnitt. Das ergab eine Befragung des Branchenverbandes Bitkom im Januar 2021. Anbieter von Videokonferenzprogrammen berichten über stark steigende Nutzerzahlen seit 2020. Die wachsende Zahl der Homeoffice-Arbeitsplätze dürfte diesen Trend zusätzlich stützen.
Neben den bekannten Anbietern von Videokonferenzlösungen wie Microsoft, Cisco und Zoom sind inzwischen viele weitere Firmen mit eigenen Produkten auf dem Markt. Doch nicht jede Software ist für den Business-Einsatz geeignet. Manche Programme sind zwar günstig oder sogar kostenlos, zeigen dafür aber erhebliche Schwächen. So sparen Anbieter beispielsweise am Support oder der Server-Bandbreite. Andere wiederum eignen sich für den gelegentlichen privaten Einsatz, nicht aber für professionelle Anforderungen. Daher stellen wir Ihnen hier zuerst einige besonders verbreitete und professionell ausgerichtete kostenpflichtige Produkte vor.

Microsoft Teams

Das Videokonferenzprogramm des Software-Riesen aus Redmond (USA) gehört zu den bekanntesten und meistgenutzten Produkten am Markt. Teams ist Nachfolger von Skype for Business Online (SfB) , das Microsoft 2021 eingestellt hat.
Größter Vorteil: Teams ist auf die Integration in andere Microsoft-Produkte ausgelegt. Entsprechend gibt es hier besonders viele maßgeschneiderte Schnittstellen zu Microsoft Office. Über ein entsprechendes Add-On erstellen Sie Teams-Besprechungen direkt aus Outlook heraus oder wählen aus dem Kalender mit wenigen Klicks in die Konferenzen Ihrer Arbeitsgruppe ein. Auch Schulungsvideos, die Sie mit Microsoft Stream erstellt haben, können Sie sehr leicht in Ihre Teams-Konferenzen einbinden.
Wichtig beim Thema Datenschutz: Ihre Konferenzdaten werden von Teams in der geografischen Region abgelegt, die auch Ihrer Microsoft-365- oder Office-365-Organisation zugewiesen ist. Einstellen können Sie dies im Microsoft 365 Admin Center.
Während die Gratisversion der Software auf Konferenzen mit bis zu 60 Minuten Dauer und maximal 100 Teilnehmende limitiert ist, können Sie mit der kostenpflichtigen Version Microsoft Teams Essentials bis zu 300 Personen zusammenschalten. Außerdem entfällt hier das Zeitlimit.
Weitere Optionen wie das Aufnehmen Ihrer Konferenzen und 1 Terabyte Cloudspeicher bietet Ihnen Microsoft 365 Business Basic. Noch umfangreicher ist Microsoft 365 Business Standard mit inkludierten Desktopversionen der Office-Anwendungen und einer Webinar-Funktion für Ihre Online-Schulungen.
Eine Frau in roter Bluse sitzt an einem Mac und telefoniert via Headset

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Cisco WebEx

Mit Webex von Cisco erhalten Sie eine komplette Suite sehr unterschiedlicher Konferenztools für Ihr Business. Die Programmvielfalt wirkt erst einmal etwas verwirrend, denn jede Applikation setzt andere Schwerpunkte.
Die Videokonferenz-Software für Ihre Abteilungsbesprechungen finden Sie unter dem Namen Webex Meetings. Bis zu 1.000 Arbeitsplätze können Sie damit zu Videokonferenzen zusammenschalten. Je nach gewähltem Lizenzmodell oder getroffener Einzelvereinbarung mit Cisco kann diese Zahl aber auch abweichen. Denn grundsätzlich können Sie die Cisco-Videoserver fast beliebig skalieren.
Mit Webex Webinar (ehemals Webex Events) erstellen Sie hingegen Online-Lehrveranstaltungen, in denen Sie beispielsweise allein oder im Wechsel mit anderen Vortragenden ein bestimmtes Thema vorstellen. Dabei kann das Publikum Fragen einreichen, die Sie im Vortrag oder am Ende beantworten. Über einen optionalen Chat diskutieren Sie zusätzlich mit Ihrem Publikum einzelne Themen per Texteingabe. Die Anzahl der aktiv Teilnehmenden ist bei Webex Webinar auf 1.000 Personen begrenzt. In der reinen Webcast-Ansicht können aber sogar bis zu 100.000 Zuschauer:innen per Videostream Ihre Veranstaltung verfolgen.
Als stärker dialogorientierte Schulungssoftware mit optionalen Übungen und Abfragen ist Webex Trainings konzipiert. Egal, ob Sie regelmäßige Sicherheits- und Compliance-Schulungen für Ihre Mitarbeiter:innen durchführen, Auszubildende an mehreren Standorten in ein neues Thema einführen möchten oder Teams auf eine neue Software schulen möchten: Mit Webex Trainings finden Sie hierfür das passende Tool. Auch hier ist die Zahl der Teilnehmenden grundsätzlich auf 1000 Arbeitsplätze begrenzt.
Daneben bietet Webex Ihnen auch noch klassische Bildtelefonie für Einzelgespräche. Für das mobile Arbeiten gibt es außerdem die kostenlose App Webex Meetings für Android und iOS, mit der Sie mobil videotelefonieren.

Slack

Slack ist ein Softwarepaket des US-Herstellers Slack Technologies, der wiederum zu Salesforce gehört. Die Anwendung war ursprünglich als webbasierter Instant-Messenger konzipiert, bietet inzwischen aber auch Audio- und Videotelefonie sowie Videokonferenzen.
Dabei können Sie wahlweise die eigenen Videokonferenzfunktionen von Slack nutzen, die allerdings auf 15 Teilnehmende limitiert sind. Alternativ aktivieren Sie die in Ihrem Unternehmen bereits etablierte Konferenzsoftware aus Slack heraus. Über Funktionserweiterungen (hier Apps genannt) verbinden Sie die Software mit anderen Business-Anwendungen. Per Outlook Calendar App beispielsweise tragen Sie Slack-Inhalte besonders einfach in Ihr Microsoft Outlook ein.
Eine Slack-Besonderheit sind die sogenannten Slack-Huddles als audiobasierte Besprechungen  für zwei bis 50 Teilnehmende. Sie sollen den schnellen informellen Austausch mit Kolleg:innen über den Büroflur hinweg ersetzen, wenn beispielsweise kurz eine einzelne Frage geklärt werden soll, ohne hierfür ein Team-Meeting anzusetzen. 2022 hat der Hersteller eine Videoerweiterung auch für Slack Huddles vorgestellt.
Einige Slack-Funktionen sind etwas gewöhnungsbedürftig. Sie sollten daher eine Einarbeitungszeit für sich und Ihr Team einplanen. Dafür ist Slack sehr leistungsfähig, ideal für den Einsatz in kleineren und mittleren Unternehmen und wird regelmäßig weiterentwickelt.
Die funktionsreduzierte Basisversion von Slack ist kostenlos. Daneben gibt es die Pro-Variante und das Modell Business+, bei dem Support- und Sicherheitsfunktionen hinzukommen. Außerdem bietet der Hersteller individuelle Pakete für Großkunden an.

Zoom

Zentraler Bestandteil der Videokonferenz-Software Zoom des gleichnamigen kalifornischen Software-Herstellers ist das Konferenz-Tool Zoom Meetings. Damit nehmen Sie wahlweise per Desktop-Anwendung, Weboberfläche oder über eine App für Android oder iOS an Videokonferenzen teil. Auch die Einwahl per Telefon ist grundsätzlich möglich.
Praktisch: Mittels Breakout Rooms teilen Sie Ihr Zoom-Meeting in bis zu 50 separate Einzelsessions auf. Das ist ideal, wenn Sie beispielsweise eine unternehmens- oder standortweite Konferenz oder Fortbildung in mehrere Workshops oder Einzelvorträge aufteilen und anschließend wieder zusammenführen möchten.
Per Zoom Phone führen Sie Einzeltelefonate und mit Zoom Video Webinars erstellen Sie Videokonferenzen mit bis zu 100 Vortragenden für bis zu 10.000 Zuschauer:innen. Im Unterschied hierzu ist Zoom Rooms mit dem Zoom Conference Room Connector ein Konferenz-Tool, das auf der Technik anderer Konferenzraum-Anbieter läuft.
Auch bei Zoom gibt es verschiedene Abo-Modelle von der kostenlosen Basis-Version über Pro, Business  und die Enterprise-Variante. Letztere wird von Großkunden individuell mit dem Anbieter ausgehadelt.

Amazon Chime

Die Videotelefonie- und Videokonferenz-Software Chime ist Teil der Amazon Web Services (AWS) und funktioniert unter Windows, macOs sowie Android und iOS. Außerdem läuft es zuverlässig mit den Browsern Google Chrome und Mozilla Firefox. Für mobile Browser (Smartphones und Tablets) bietet Amazon bisher keine Unterstützung. Hier müssen Sie auf die entsprechenden Apps zurückgreifen.
Die Basisversion von Amazon Chime ist kostenlos. Allerdings beinhaltet diese das Chat-Tool und eine reine Videotelefoniefunktion, die maximal zwei Arbeitsplätze miteinander verbindet. Das Plus-Paket gibt es für einen vergleichsweise günstigen Monatspreis. Den vollen Funktionsumfang für bis zu 100 Teilnehmende erhalten Sie allerdings nur mit der Pro-Version, die aber auch eine deutlich höhere Gebühr pro Arbeitsplatz zur Folge hat. Damit können Sie Ihre Konferenzen auch aufnehmen und in Ihrer Amazon Cloud speichern. Außerdem können Sie die Pro-Variante auch mit ihrer bestehenden Telefonanlage verknüpfen, sofern diese kompatibel ist.
Videokonferenz auf einem Notebook

Video- und Webkonferenzen mit Vodafone

Sie wollen die Kommunikation in Ihrem Unternehmen effizienter gestalten und gleichzeitig ortsunabhängig arbeiten? Dann entscheiden Sie sich für die Video- und Webkonferenzlösungen von Vodafone.

  • Microsoft Teams: Ihr Allrounder
  • Videokonferenzen für bis zu 1.000 Teilnehmer
  • Video und Audio, Chat, Screen- & File-Sharing

Placetel

Im Kern ist Placetel, das wie Webex vom Netzwerkausrüster Cisco stammt, eine cloudbasierte Telefonie-Software für kleine und mittlere Unternehmen. Das Basispaket mit dem etwas irritierenden Namen Placetel Profi enthält die eigentliche Software-Telefonanlage für eine monatliche Gebühr pro Anschluss. Gegen Aufpreis erweitern Sie Placetel um zahlreiche Features und Webex-Funktionalität inklusive Team-Chat und Kalenderanbindung.

Teamviewer

Die gleichnamige Göppinger Software-Firma ist vor allem für die  Remote-Steuerung Teamviewer bekannt, die über Betriebssystemgrenzen hinweg funktioniert. Aber Sie können per TeamViewer Meeting (ehemals Blizz) auch komplette Videokonferenzen abhalten.
Mit der kostenfreien Basisversion von Teamviewer Meeting organisieren Sie Konferenzen mit bis zu fünf Teilnehmer:innen. Für mehr brauchen Sie eine der kostenpflichtigen Versionen. Mit Meeting50 stehen Ihnen Konferenzen mit bis zu 50 Personen offen. Das Produkt für 100 Teilnehmende heißt entsprechend Meeting100 und ist etwas teurer. Daneben gibt es noch das Company-Paket für bis zu 300 Gesprächspartner:innen.

Google Meet

Als eines der größten Internetunternehmen hat auch Google eine eigene Videokonferenz-Software im Angebot. Dabei gilt Google Meet als Nachfolger der bekannten Google-Hangouts-Werkzeuge, die sukzessive in die Meet-Umgebung überführt werden.
Auch Google setzt bei seinem Produkt auf ein mehrstufiges Lizenzmodell. Mit der kostenlosen Version können bis zu 16 Personen per Videobild oder bis zu 100 Personen ohne Videobild zusammengeschaltet werden. Darüber gibt es weitere Tarife wie Starter, Standard, Plus und Enterprise mit entsprechend höheren Limits. Dabei ist letztgenannter Tarif auch hier wieder ein individuelles Produkt, dessen Tarifierung Großkunden direkt mit Google aushandeln.

GoToMeeting

GoTo Meeting ist eine webbasierte Videokonferenzlösung des Herstellers GoTo. Die Firma ging aus einem Merger des Fernwartungsspezialisten LogMeIn mit der Webkonferenz-Sparte von Citrix hervor. Daher gehen auch hier ähnlich wie bei Teamviewer die Remote-Funktionalität mit den Kommunikationsfunktionen Hand in Hand. Entsprechend sind die Programme der GoTo-Softwarefamilie beispielsweise dann gut für Sie geeignet, wenn Sie Software bei Ihren Kunden regelmäßig per Remote warten und gleichzeitig per Videokonferenz Support leisten.
Goto Meeting gibt es im Abo als Professional-Variante mit Beschränkung auf 150 Konferenzteilnehmende. Wenn Sie hingegen die Business-Variante buchen, können Sie bis zu 250 Arbeitsplätze in einer Konferenz zusammenschalten.

Facebook Messenger Rooms

Der Social-Media-Dienst Facebook hat bereits mehrere Anläufe mit verschiedenen Partnern unternommen, um den hauseinen Messenger zur Videokonferenzplattform auszubauen – beispielsweise per Skype, das inzwischen allerdings zu Microsoft gehört. 2020 präsentierte Facebook dann seine Eigenkreation Messenger Rooms, die das Facebook-Metaverse nun um eine vollwertige Videolösung ergänzt.
Die Messenger Rooms sind virtuelle Konferenzräume für bis zu 50 Teilnehmende, in die Sie via Messenger oder via Facebook, Instagram Direct, Portal oder WhatsApp Ihre Facebook-Freunde einladen können. Ihre Videos können Sie dabei live per Stream Dritten zur Verfügung stellen. Die kostenlose Videokonferenz-Software lässt sich leicht über die entsprechende Webanwendung oder App starten. Im Business-Einsatz in Unternehmen ist Facebook Messenger Rooms bisher allerdings nur selten zu finden.

Mikogo

Mikogo ist eine für die private Nutzung kostenlose Fernwartungssoftware aus Deutschland, über die Sie auch Webinare und Screensharing per Video- und Audioübertragung erstellen können. Die Anzahl der Teilnehmenden ist hierbei auf 25 Personen begrenzt.
Ein praktisches Feature ist der Zeichenblock, über den Sie in Konferenzen eigene Ideen für alle Teilnehmenden am geteilten Bildschirm skizzieren können. Diese Skizzen können Sie speichern und später an die Teilnehmenden versenden.
Das Lizenzmodell teilt sich auf in die PureWeb-Single-Lizenz und die Gruppenlizenz PureWeb Team für bis zu 5 Personen.

Adobe Connect

Von Adobe, bekannt für Grafik- und Entwurfssoftware wie Photoshop und Fusion 360, gibt es mit Adobe Connect ein weiteres Videokonferenzsystem. Es beeindruckt durch Flexibilität mit größenveränderbaren Funktionsfenstern und individuellen, speicherbaren Layouts. Adobe Connect bietet unter anderem Whiteboards, Chat-Pods und Quiz-Pods sowie separate Arbeitsräume.

Kostenlose Videokonferenz-Tools: Diese gibt es

Neben den kostenpflichtigen Videokonferenzprogrammen gibt es mittlerweile eine ganze Reihe kostenloser Programme. Einige liefern die Hersteller direkt mit dem jeweiligen Endgerät aus (zum Beispiel Apple FaceTime); andere basieren auf offener Software wie Jitsi oder bestehen als Videofunktion in Chat- und anderen Kommunikationstools, beispielsweise in WhatsApp und Telegram. Aber eignen sie sich auch als Business-Werkzeuge für Unternehmen?

Jitsi Meet

Das auf quelloffener Software (Open Source) basierende Jitsi Meet ist als kostenlose Konferenzsoftware besonders in Schulen und anderen Bildungseinrichtungen sehr beliebt. Das Konferenztool funktioniert als Webanwendung im Browser ebenso wie als App für Android und iOS. Falls gewünscht, können Sie Jitsi auch als Destop-Applikation unter Windows, macOS  oder Linux installieren. Chat-Nachrichten werden Ende-zu-Ende-verschlüsselt, während bei Audio- und Videoverbindungen teilweise nur eine Transportverschlüsselung per TLS zum Einsatz kommt.
Eine der Stärken von Jitsi Meet ist die Datensparsamkeit, dank derer die Software auch auf älteren Endgeräten läuft. Viele Anwender:innen berichten allerdings von Verbindungsabbrüchen und Bandbreitenproblemen, weshalb die Software auch weiterhin eher im nichtprofessionellen Bereich zum Einsatz kommt.

Skype

Die seit 2011 von Microsoft vertriebene Videokonferenz-Software hat ihre Wurzeln in der Internet-Bildtelefonie. Seit der Einstellung von Skype for Business zugunsten von Microsoft Teams richtet sich Skype primär an Privatnutzer, die auch mit der etwas niedrigeren Bildqualität und laut Medienberichten gelegentlichen Verbindungsabbrüchen zurechtkommen.
Mit der kostenlosen Skype-Version können Sie Konferenzen für bis zu 100 Personen erstellen. Die Software ist leicht einzurichten, für Android und iOS gibt es zudem eigene Skype-Apps. Praktisch ist der Autoübersetzer von Skype, mit dem Sie über viele Sprachgrenzen hinweg kommunizieren. Im Textchat unterstützt Skype 60 verschiedene Sprachen. Das gesprochene Wort versteht und übersetzt Skype immerhin in elf Sprachen.

FaceTime

Seit 2010 bietet Apple die IP-Telefonie- und Videokonferenzlösung FaceTime auf seinen Endgeräten an. Inzwischen ist FaceTime auf allen iPhone-, iPad- und Macintosh-Modellen mit iOS 4, macOS X Snow Leopard 10.6.6 oder höher verfügbar – und natürlich auch auf dem aktuellen Apple iPhone 14.
Über die sogenannten FaceTime-Gruppenanrufe können Sie bis zu 32 Personen in einer Konferenz zusammenschalten. Einladen können Sie entweder über die FaceTime-App oder die Gruppenkonversation in der Nachrichten-App.
Praktisch: Über die optionale Filterfunktion, die bei Apple Stimmisolation heißt, blenden Sie störende Hintergrundgeräusche aus. Hierdurch erreichen Sie, dass andere Teilnehmer:innen Sie besser verstehen, wenn Sie gerade mit Ihrem Mobiltelefon in einer lauten Umgebung unterwegs sind. Facetime ist für alle Nutzer:innen kostenlos, bei der mobilen Einwahl außerhalb des eigenen WLAN hingegen können Kosten für die Datenverbindung anfallen.

WhatsApp

Seit 2014 ist WhatsApp eine Tochter von Meta Platforms, zu dem auch der Social-Media-Dienst Facebook gehört. Somit steht Nutzern des Metaversums bereits mit den Facebook Messenger Rooms ein eigener Videokonferenzdienst zur Verfügung.
Aber auch WhatsApp selbst bietet seit 2016 die Möglichkeit, Videokonferenzen mit Android-, iOS- und Windows-Systemen zu veranstalten. Eine Konferenz starten Sie schnell und bequem über das Kamerasymbol im Chatfenster.
Der Service ist allerdings auf maximal acht (früher: vier) Personen begrenzt. Außerdem berichten viele Benutzer:innen bereits bei mehr als vier Teilnehmenden von Übertragungsproblemen und schlechter Bildqualität.
Insgesamt sind die WhatsApp-Videokonferenzen also ein nützliches Tool für die gelegentliche Verwendung mit Freunden oder der Familie. Für Konferenzen im geschäftlichen Umfeld sollten Sie eher einen anderen Service einsetzen.

Telegram

Seit 2021 gibt es auch bei Telegram eine Videokonferenzfunktion. Dazu klicken Sie innerhalb eines Sprachchats einfach auf das Kamerasymbol in der App und aktivieren damit Ihre Videokamera.
Dabei können die Teilnehmer:innen auch ihren Bildschirm teilen. PC-Nutzer:innen können hierbei wählen, ob sie den ganzen Bildschirm zeigen oder nur einzelne Programmfenster. Bisher ist die Anzahl der Personen, die innerhalb eines Telegram-Gruppenchats die Videofunktion nutzen können, auf 30 beschränkt. Zukünftig soll diese Grenze laut Telegram aber heraufgesetzt werden.
Datenschützer:innen kritisieren, dass die Server-Standorte von Telegram unbekannt sind und es keinen Schutz gegen Abhören durch Dritte oder den Betreiber selbst gibt. Auch deshalb wird Telegram im gewerblichen Umfeld für Videokonferenzen kaum genutzt.
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Videokonferenz und Videochat: Gemeinsamkeiten und Unterschiede

Die beiden Begriffe Videokonferenz und Videochat werden oft verwechselt oder synonym verwendet. In der Praxis gibt es jedoch Unterschiede:
  • Videochatprogramme sind häufig einfache und meist kostenlose Kommunikationstools mit Bildfunktion für das Mobiltelefon.
  • Videokonferenzprogramme laufen üblicherweise auf leistungsfähigen Konferenzservern, die auch Veranstaltungen mit hundert oder mehr Teilnehmern noch flüssig abwickeln können.
  • Videokonferenzprogramme bieten besondere Funktionen für die Gesprächsleitung: Einzelne Teilnehmer oder Gruppen können beispielsweise nachträglich hinzugefügt oder stummgeschaltet werden.
  • Videochatprogramme sind eher für den schnellen, informellen Austausch gedacht, beispielsweise über die Familien- oder Freundegruppe im privaten Messenger.
  • Videokonferenzprogramme bieten Zusatzoptionen wie das Aufzeichnen der gesamten Veranstaltung oder die zeitweilige Aufteilung der Besprechung auf virtuelle Gruppenräume (Workshop-Funktion).
  • Videokonferenzprogramme eignen sich auch für das Durchführen von Webinaren. Die Vortragenden können dabei Präsentationen oder andere Dokumente mit ihren Zuschauer:innen teilen oder auch Fragen in die Runde stellen und von den Teilnehmenden schriftlich beantworten lassen.
Einige Programme verstehen sich sowohl als Chat- wie auch als Videokonferenzprogramm oder wurden in den letzten Jahren von den Anbietern weiterentwickelt. So wurden aus einfachen Chat-Werkzeugen inzwischen leistungsfähige Konferenzprogramme.

So finden Sie die passende Videokonferenzlösung für Ihre Firma

Wenn Sie sich in Ihrem Unternehmen bisher noch für keine Webkonferenz-Anwendung entschieden haben oder aber mit wechselnden Tools arbeiten, sollten Sie vor der Entscheidung für eine unternehmensweit einheitliche Anwendung folgende Fragen prüfen:
  • Welche Sicherheitsanforderungen muss die jeweilige Anwendung erfüllen? Wo sollen die Konferenzdaten abgelegt und wie Ihre Verbindungen verschlüsselt werden?
  • Benötigen Sie für internationale Teams Übersetzungsfunktionen für gesprochene Sprache oder den begleitenden Textchat?
  • Wie viele Teilnehmer:innen sollen pro Konferenz maximal eingeladen werden können? Möchten Sie Ihre Konferenzen zusätzlich per Videoübertragung einem größeren Publikum zur Verfügung stellen können?
  • Besteht die Möglichkeit externe Teilnehmende wie Kund:innen oder Freie Mitarbeitende einzuladen oder kann und darf die Software nur an internen Arbeitsplätzen genutzt werden?
  • Benötigen Sie eine Seminar-Funktion für Ihre eigenen Fortbildungsveranstaltungen?
  • Kann die Software mit der eigenen Telefonanlage verbunden werden, sodass beispielsweise kombinierte Video- und Telefonkonferenzen möglich sind?
  • Unter welchen Betriebssystemen laufen Ihre mobilen Endgeräte im Unternehmen und wird dieses System auch von der jeweiligen Videokonferenzlösung unterstützt?
Junge Frau arbeitet zuhause am Tablet

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  • Modernes Arbeiten von jedem Ort aus
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  • Best-Practice-Beispiele
Diese und mögliche weitere Fragen, die sich aus Ihrem Unternehmensalltag ergeben, sollten Sie vor der Entscheidung für oder gegen eine Software genau prüfen.
Ferner sollten Sie wissen, welche Hardwareanforderungen eine Software an Ihre Arbeitsplätze stellt und ob die Bandbreite Ihrer Internetanbindung ausreichend ist.
Wenn Sie bereits Besprechungsräume mit professionellen Videokonferenzsystemen von Cisco, Polykom oder DEKOM ausgestattet haben, sollten Sie außerdem prüfen, ob Sie diese mit Ihrer Software problemlos zusammenschalten können.
Denn durch die Verknüpfung mit Ihren Business-Anwendungen und das Bündeln aller Kommunikationsfunktionen im Unternehmen auf Software- und Hardwareebene erleichtern Sie Ihren Mitarbeiter:innen die Kommunikation untereinander und erhöhen so messbar die Produktivität.
Im Idealfall nutzen Sie hierfür eine firmenweite UCC-Lösung (Unified Communications & Collaboration), die alle Kommunikationskanäle und Kollaborationswerkzeuge geräte- und betriebssystemübergreifend zusammenführt.
Junge Geschäftsfrau telefoniert am Schreibtisch

Unified Communications: Die Vorteile

Mit UCC bündeln Sie alle relevanten Kommunikationsdienste und Medien in einer zentralen Plattform. Sprachtelefonie über Fest- oder Mobilnetz, Videokonferenzen, E-Mails oder Chats – Unified Communications-Lösungen machen es möglich.

  • Effizientere Kommunikation
  • Maximale Flexibilität
  • Einfache Verwaltung

Das Wichtigste zu Videokonferenz-Tools in Kürze

  • Arbeitnehmer:innen in Deutschland führen pro Tag im Schnitt sieben Videokonferenzen. Die richtige Software entscheidet dabei maßgeblich über Produktivität und Effizienz.
  • Am Markt gibt es ein großes Angebot von kostenpflichtigen und kostenlosen Lösungen. Ein Vergleich lohnt sich.
  • Auch viele professionelle Lösungen bieten ein funktionsreduziertes Basis-Abo, mit dem Sie die jeweilige Software unverbindlich austesten können.
  • Entscheidend für die Produktivität im Unternehmen ist die richtige Einbindung Ihrer Videokonferenzlösung in vorhandenen Cloud- und Software-Umgebungen, sowie die Anbindung an vorhandene Telefonanlagen und Videokonferenzsysteme per UCC.
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Was ist mobiles Arbeiten und wie integrieren Sie das Konzept optimal in Ihr Unternehmen?

Auch nach dem offiziellen Ende der Coronapandemie können sich viele Arbeitnehmer:innen kaum noch vorstellen, in ein klassisches Arbeitsverhältnis mit täglichem Erscheinen in einem Büro zurückzukehren. Dies sagen rund drei Viertel der in einer aktuellen Studie der Hans-Böckler-Stiftung Befragten. Moderne Arbeitsformen wie mobiles Arbeiten haben sich demnach etabliert und sind gekommen, um zu bleiben. Die in der Studie befragten Arbeitnehmer:innen möchten auch weiterhin wenigstens teilweise im Homeoffice tätig sein. Nur noch 15 Prozent geben an, dass ihren Vorgesetzten Anwesenheit vor Ort sehr wichtig sei. Vor der Pandemie waren es noch 60 Prozent. Auch im Ausland ist dieser Trend zu beobachten. Eine Studie der Europäischen Zentralbank (EZB) wiederum fand heraus, dass innerhalb der Euro-Zone rund ein Drittel der Beschäftigten auch weiterhin (noch) mehr Arbeit im Homeoffice wünschen. Als einer der Hauptgründe für das wachsende Interesse an diesem Arbeitsmodell nennt die EZB-Studie die teilweise immer länger werdenden Pendelzeiten. Arbeitnehmer:innen, die mehr als eine Stunde pro Strecke pendeln, wünschen sich im Schnitt bis zu zehn Homeoffice-Tage pro Monat. Doch mobiles Arbeiten ist nicht dasselbe wie Homeoffice oder Telearbeit. Lesen Sie hier, wo die Unterschiede liegen und was es beim mobilen Arbeiten aus Sicht von Arbeitgebern zu beachten gibt.

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